"Wenn andere Spezies nach den gleichen Mustern wie Säuger und Vögel dezimiert werden, ist es mit der Zukunft der Biodiversität schlecht bestellt", so McKee, der die Korrelation zwischen Bevölkerungswachstum und Artensterben herstellt. In der Studie wurden nur Säugetiere und Vögel berücksichtigt. "Wir wissen, dass es eine Reihe von natürlichen Komponenten gibt, die eine Gefährdung gewisser Lebewesen unterstreichen", erklärt der Forscher, der auch als Professor für Ökologie tätig ist. Die natürlichen Faktoren wurden menschlichen Faktoren gegenübergestellt. Dabei seien die Schätzung der Zahlen nur insofern ungenau, als verschiedene Arten bisher noch nicht beschrieben wären.
McKee sagt voraus, dass in den USA in den kommenden 50 Jahren zehn weitere Arten als gefährdet eingestuft werden müssen. "Das klingt nach wenig, aber es dauert hunderttausende Jahre bis eine Spezies sich überhaupt entwickelt", so der Experte. Es sei eine Katastrophe, wenn innerhalb von 50 Jahren plötzlich zehn weitere Arten an den Rand der Ausrottung gebracht würden.
In seiner Arbeit hat der Forscher auch besonderes Augenmerk auf die Republik Kongo gelegt. Dieses Land habe eine der schlimmsten Zukunftsaussichten: Bis 2050 würden dort weitere 26 Spezies als gefährdet einzustufen sein. In dem zentralafrikanischen Land, das für seine reiche Artenvielfalt an Säugern bekannt ist, würde die Zahl der gefährdeten Tierarten damit um fast 40 Prozent steigen.