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Bomben bei Wittstock

Bombodrom gefährdet Menschen und Tiere

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Mit der vom Bundesministerium der Verteidigung beabsichtigten Errichtung eines neuen Bombenabwurfgeländes bei Wittstock entstehen auch neue Gefahren für Tiere und Menschen im Havelland. Darauf macht die Grüne Liga Brandenburg aufmerksam. Die Routen der Ausflugkorridore, die die Flugzeuge im Tiefflug durchquerten würden sowohl von Seltenen Vögeln als auch von Segelfliegern durchquert. Beide werden nicht vom Radar erfasst. Der Weiteren sei ein Gebiet betroffen, in dem im Herbst zahlreiche Kraniche, sowie Wildenten und Wildgänse rasteten.


Die von der Bundeswehr im Rahmen der gerichtlich angeordneten Anhörung der vom Bombodrom direkt betroffenen Gemeinden vorgelegten Planungen sähen vor, dass der neue Truppenübungsplatz von Norden her angeflogen werde. Nach Abschluss der Kampfübungen sollen die Flugzeuge dann den Platz im Süden (Richtung Kyritz) oder Südosten (Richtung Neuruppin) verlassen. Die Ausflugkorridore seien dabei zwar nur einige Kilometer weit in den Unterlagen verzeichnet, bereits seit längerem aber existiere ein Tiefflugkorridor, der von Wittstock aus genau nach Süden Richtung Belzig geht. Bereits mehrmals sei dabei unter anderm die Brut der seltenen Großtrappe gestört worden, auch berichteten Segelflieger von Beinahe-Kollisionen mit Bundeswehr-Tornados in der Umgebung des Landeplatzes Lüsse bei Belzig.

Die Bundesluftwaffe soll diesen Korridor bereits genutzt haben, es gibt Augenzeugenberichte, dass Neuruppin in geringer Höhe überflogen wurde. Behielten die Flugzeuge diese Richtung bei, werde das Rhinluch erreicht jenes Gebiet, in welchem im Herbst bis zu 50.000 Kraniche und Zehntausende

Wildenten und Wildgänse rasten, um sich auf den Zug in die Winterquartiere vorzubereiten. Tiefflüge seien aber im Gegensatz zu Zivilflugzeugen besonders problematisch, da aufgrund der hohen Geschwindigkeit plötzlich erhebliche Lautstärken auftreten, die zu Schreck- und Panikreaktionen führen, so die Kritik. Besonders in den Abendstunden, wenn sich die Kraniche an den Rastplätzen sammelten, würden unvorbereitet auftretender Tieffluglärm erhebliche Schreckwirkungen zur Folge haben. Tausende Kraniche gerieten in Panik, Familienverbände würden zerrissen, die Jungkraniche würden viel Energie bei der Suche nach den Eltern verlieren und wäre diese erfolglos, könnte dies den Tod der Jungtiere bedeuten, da sie für den Flug in die Winterquartiere der Führung durch die Eltern bedürfen. Zudem ginge durch hektisches Umherirren Energie verloren, die Kraniche würden noch mehr Futter benötigen. Dabei seien bereits jetzt sehr häufig Klagen der Bauern über die auf ihren Feldern von den Vögeln verursachten Schäden zu hören.

Für das Rhinluch, insbesondere die Orte Linum, Kremmen und Sommerfeld, sei bereits jetzt der Tourismus ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. Neben der Ruhe ist vor allem das Erlebnis der hier noch sehr reichhaltigen Vogelwelt ein touristisches Potenzial. Genau dieses würde durch militärischen Tiefflug in dieser Region gefährdet. Gefährdet wäre aber auch die Gesundheit der dort lebenden Menschen und der Patienten der Klinik in Sommerfeld. Und zudem bestehe die Gefahr von Zusammenstößen zwischen Tornados der Bundeswehr und Vögeln sowie Privatflugzeug- und Segel- bezeihungsweise Ballonfliegern.

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