Die Entscheidung, die seitens KirchMedia durch den Gläubigerausschuss getroffen worden ist, sei erfolgt, weil offene Punkte zwischen Verkäufer, Käufer und Banken im Rahmen der vereinbarten Fristen nicht zeitgerecht erledigt werden konnten. Laut Vertrag hätte Saban 36 Prozent der Stammaktien beziehungsweise 72 Prozent der Stimmrecht der ProSiebenSat.1 Media AG und der Kirch- Filmbibliothek inklusive des Rechtehandels kaufen sollen.
Das Insolvenz-Management mit Michael Jaffe und Berater Hans-Joachim Ziems werde nun den vom Gläubigerausschuss genehmigten Alternativplan umsetzen, hieß es in einer Aussendung. Dieser sei, so Ziems, parallel zu den seit Oktober 2002 laufenden Verhandlungen mit Investoren entwickelt worden, um bei einem Scheitern der Investorengespräche entsprechend vorbereitet zu sein. Ein Scheitern der Kirch-Übernahme durch die Saban-Gruppe hatte sich schon sein einiger Zeit abgezeichnet. Probleme waren dabei vor allem an finanziellen Details des Deals sowie an den Schuldenrückzahlung der Kirch-Gruppe.
Die Kirch-Media Gruppe hatte am 8. Mai 2002 Insolvenz angemeldet. Im November erhielt der Heinrich Bauer Verlag den Zuschlag für die Übernahme, zum selben Zeitpunkt bekundete Haim Saban Interesse an dem Unternehmen. Als Bauer Anfang März 2003 dem Bieterverfahren den Rücken kehrt, schließt Saban einen Kaufvertrag über ProSiebenSat. 1 und das Filmarchiv ab. Nach dem Platzen des Vertrages soll KirchMedia vorerst unter der Regie der Banken weitergeführt werden. Die ProSiebenSat.1 Media AG begrüßte die Entscheidung.