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Weltumwelttag

Verantwortung gegenüber Umweltproblemen fehlt

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Mehr Verantwortung bei der Lösung globaler Umweltprobleme von Seiten weltweit operierender Unternehmen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Weltumwelttag am morgigen Donnerstag verlangt. Neun Monate nach dem Weltumweltgipfel von Johannesburg gebe es noch keine Anzeichen für entscheidende Fortschritte bei der Umsetzung der dort verabredeten Vorhaben. Eine Trendwende bei globalen Umweltschäden, Problemen des Zugangs zu sauberem Trinkwasser, der Klimaerwärmung und zunehmenden Armut sei nicht in Sicht. Es fehle ein wirksamer Kodex für die sozialen und ökologischen Pflichten von Großunternehmen. Den müssten die Regierungen schnellstens beschließen. Die Staatengemeinschaft brauche dringend internationale Abkommen zur Unternehmensverantwortung.


In Johannesburg habe man zwar vereinbart, dass bis 2015 die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser halbiert werde, es fehle jedoch an konkreten Maßnahmen. Beispielsweise hätten die meisten Industriestaaten ihre Mittel zur Entwicklungshilfe eingefroren - in Deutschland seien lediglich 0,3 statt der angekündigten 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts dafür eingeplant.

Ebenso sei der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien beschlossen worden. Wege dorthin würden aber erst auf einem internationalen Energiekongress in Bonn im nächsten Jahr besprochen.

"Nicht mal im Schneckentempo geht es bei der Lösung der globalen Umweltprobleme voran.“, kritisiert Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer. Rasant aber steige die Geschwindigkeit mit der weltweit Tier- und Pflanzenarten aussterben. Noch immer sei der Kyoto-Klimaschutzvertrag nicht in Kraft. Und wo Wirtschaft und multinationale Konzerne auf Kosten von Mensch und Umwelt agierten, gebe es keine rechtlichen Sanktionsmöglichkeiten.

Auch Deutschland hätte sich anscheinend leider von seinen ursprünglichen Klimaschutzzielen verabschiedet. Der BUND kritisiert außerdem, dass Europa und die USA Länder in Afrika mit hochsubventionierten Agrarprodukten überschwemmten und damit die damit lokale Märkte zerstörten. Bei der anstehenden Welthandelsrunde planten die reichen Nationen zudem weitere

Maßnahmen gegen das Bemühen der ärmeren Länder, ihre heimischen Märkte zu schützen.

Von der EU fordert der BUND eine Stärkung der Umweltpolitik in der gemeinsamen Verfassung. Der Verfassungskonvent habe es bisher nicht vermocht, den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen in die Energie-, Agrar- oder Verkehrspolitik zu integrieren. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Atomindustrie die einseitige Förderung der Atomenergie in der Verfassung verankern wolle.

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