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Bilanz gezogen

Die meisten Opfer im Straßenverkehr

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Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind in den letzten 50 Jahren 692.000 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen in Deutschland getötet worden. Im gleichen Zeitraum wurden 24,9 Millionen Menschen im Straßenverkehr verletzt. Der Verkehrsverband Allinaz pro Schiene kritisiert den Umgang der Gesellschaft mit den neuesten Zahlen scharf. "Der deutsche Autowahn hat eine Opferbilanz, die mehr als doppelt so hoch ist wie die des Bürgerkrieges in Jugoslawien.", sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Es sei erschreckend, mit welcher Selbstverständlichkeit die Gesellschaft diese Bilanz hinnehme.


Die seit einigen Jahren sinkende Zahl der Verkehrstoten dürfe laut Flege nicht darüber hinwegtäuschen, dass jedes Jahr rund eine halbe Million Menschen in Verkehrsunfällen verletzt würden. "Dank des medizinischen Fortschritts überleben heute mehr Menschen einen Verkehrsunfall, doch viele leiden bis an ihr Lebensende an den Folgen", so Flege.

Das Schienenbündnis forderte die Bundesregierung auf, eine umfassende Strategie zur Reduzierung von Verkehrsunfällen zu entwickeln. Nur so könne das Ziel der EU-Kommission, die Zahl der Verkehrstoten bis 2010 zu halbieren, erreicht werden. Dazu gehöre auch eine stärkere Förderung des sicheren Schienenverkehrs, der nach Angaben der EU europaweit nur ca. 100 Verkehrstote im Jahr zu beklagen hat, gegenüber jährlich 40.000 Toten im Straßenverkehr.

Angesichts der Tatsache, dass der Kraftfahrzeugbestand seit der Wiederaufnahme der amtlichen Verkehrsunfallstatistik im Jahr 1953 von 4,76 Millionen auf 54,99 Millionen in 2002 stieg, forderte Flege ein politische Umdenken. Auch ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen dürfe politisch kein Tabu sein.

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