Ähnliche Studien haben bereits gezeigt, dass "urbane Wärmeinseln" stärkeren Regenfall in Städten wie Atlanta, St. Louis oder Chicago bewirkt. Die aktuelle Studie ist eine der ersten, die beweist, dass es diesen Effekt auch in Küstenstädten gibt. Shepherd und Burian stellten mit Daten des Wettersatelliten TRMM (Tropical Rainfall Measuring Mission) und zahlreicher Wetterstationen fest, dass es zwischen 1998 bis 2002 im Windschatten von Houston 44 Prozent mehr regnete als windaufwärts. In der Stadt selbst fiel 29 Prozent mehr Regen.
Die Gründe dafür liegen laut Studienautoren im höheren Anteil an Straßen und Häusern, die zu einer wärmeren Umgebungstemperatur führen und "urbane Wärmeinseln" bilden. Die aufsteigende Warmluft, gefördert durch die Hitze der Stadt, könnte zur verstärkten Wolkenbildung und mehr Regen rund um die Städte führen, schreiben die Forscher in "Earth Ineractions", einem Fachmagazin der American Meteorological Society and American Geophysical Union. Unterschiedlich hohe Gebäude konzentrieren den Wind, treiben die Luft nach oben. Kühlt sie an der Stratosphäre plötzlich ab, entstehen Regen und Gewitter. Die Nähe zum Meer wie etwa in Houston verstärkt den Effekt, so die Autoren, da die kühle Meeresbrise ohnehin dazu neigt, über Land aufzusteigen.
Laut einer jüngst erstellten Studie der Vereinten Nationen werden bis zum Jahr 2025 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben. Insbesondere in Küstenstädten wird ein Bevölkerungszuwachs erwartet. Aus diesem Grund sind die Ergebnisse von Bedeutung, insbesondere für den Hochwasserschutz.