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Patente auf Leben

Protest gegen Patent-Gesetz des Bundesjustizministeriums

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Greenpeace und das katholische Hilfswerk Misereor nutzen den ökumenischen Kirchentag in Berlin für eine Protestaktion gegen Patente auf Gene, Tiere, Pflanzen und Saatgut. Mit ihren Aktionen auf dem Kirchentag wenden sich die beiden Organisationen gegen den drohenden Gesetzesentwurf von Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), der Patente auf Gene, Teile des menschlichen Körpers sowie von Pflanzen und Tieren zulassen würde. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung sehe vor, dass alles, was aus dem menschlichen Koerper isoliert und kommerziell verwertet werden könne, auch patentierbar sein soll - mit ernsten Folgen für die Medizin, befürchten die Organisationen.


Bei bestimmten Untersuchungen spielten Erbinformationen eine große Rolle. "Viele Firmen wollen das ausnutzen und mit Patenten auf Kosten der Patienten abkassieren. Das geplante Patentgesetz darf nicht verabschiedet werden. Wir fordern alle Kirchentagsbesucher auf, sich jetzt an den Protesten zu beteiligen", so Henning Strodthoff, Gentechnik-Experte von Greenpeace.

"Die belebte Natur ist keine technische Erfindung. Der Respekt vor der Schoöpfung verbietet es, Pflanzen und Tiere und ihre Gene mit chemischen Stoffen oder mechanischen Apparaten gleichzusetzen", sagte Bernd Nilles von Misereor. "Zudem ist es Unrecht, wenn die Konzerne des Nordens die Länder des Südens um ihre biologische Vielfalt betrügen und sich Monopolrechte auf Saatgut und traditionelle Heilpflanzen verschaffen. Der Kirchentag soll deshalb auch zu einem Signal gegen die Ausbeutung des Südens durch Biopiraterie werden."

Greenpeace lädt die Teilnehmer des Kirchentags ein, sich an den Protesten gegen die geplante Legalisierung von Patenten auf Leben durch die Bundesregierung zu beteiligen. Unter dem Motto "Rettet die Currywurst" soll auf die rechtliche Absurdität von Gen-Patenten hingewiesen werden. "Die belebte Natur zu einer Erfindung der Gen-Industrie zu machen, ist ähnlich absurd wie ein Patent auf die Currywurst", sagte Strodthoff. Um die Schwächen der Patentrichtlinien zu verdeutlichen, hatte Greenpeace beim Europäischen Patentamt in München die Currywurst zum Patent angemeldet. Die Industrie hat sich bereits zahlreiche Nahrungspflanzen mit weitreichenden Rechten patentieren lassen.

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