Bestimmte allergische Reaktionen sowie Asthma werden durch Antikörper-Moleküle, so genannte Immunglobuline der Klasse E (IgE), ausgelöst. Genetische Faktoren bestimmen den Gesamtspiegel der IgE im Blut etwa zur Hälfte. Die Forscher um William Cookson entdeckten bereits 2002 eine Region auf Chromosom 13, die mit erhöhten IgE-Konzentrationen und daher einer erhöhten Anfälligkeit für Allergien und Asthma in Zusammenhang steht. Bei der Untersuchung mehrerer Hundert britischer und australischer Familien entdeckten sie nun das verantwortliche Gen. Bei schweren Asthmatikern, die besonders viel IgE-Antikörper im Blut hatten, fanden die Forscher häufig eine bestimmte Variation am PHF11-Gen: Drei Buchstaben waren verändert. Noch ist unklar, wie diese Mutationen zur Entstehung von Asthma beitragen.
"Es gibt vermutlich etwa zehn Gene, die einen starken bzw. weniger großen Einfluss auf die Asthma- und Allergieanfälligkeit einer Person haben", erklärt Cookson. Es sei sehr wahrscheinlich, dass in den nächsten drei Jahren alle wichtigen Gene gefunden werden. Die Umsetzung der genetischen Befunde in neue Behandlungen sei keine einfache Aufgabe und werde nicht über Nacht erreicht werden.