Die so genannten "Big Five" sind Offenheit, Neurotizismus (emotionale Labilität), Extrovertiertheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Die größte Steigerung erfolgt dabei in den Zwanzigern, so die Forscher unter der Leitung von Sanjay Srivastava im Fachmagazin Journal of Personality and Social Psychology. In Puncto Neurotizismus unterscheiden sich die Geschlechter. Mit steigendem Alter sind laut Untersuchung Frauen weniger emotional labil. Bei Männern ändere sich dieses Persönlichkeitsmerkmal nicht. Dafür sinke bei Frauen mit den Jahren das Maß an Extrovertiertheit, bei Männern offenbar nicht. Laut Studie sind sowohl Neurotizismus als auch Extrovertiertheit bei jungen Frauen wesentlich stärker ausgeprägt als bei Männern. Das würde als Fazit bedeuten, dass sich die beiden Geschlechter in bestimmten Charaktereigenschaften mit zunehmendem Alter immer mehr angleichen. Kaum eine Änderung beobachten die Wissenschaftler bei der "Offenheit". Diese hätte bei Frauen und Männern generell nur leicht abgenommen.
Die Ergebnisse stehen mit der weitverbreiteten Ansicht, dass sich die Persönlichkeit ab dem frühen Erwachsenenalter kaum bis gar nicht mehr entwickelt, im Widerspruch. Es gibt laut Forschern einige Beweise gegen die genetische Programmierung der Persönlichkeitsmerkmale. "In der Studie änderten sich Persönlichkeitsmerkmale graduell aber während der Jahre systematisch, zum Teil verstärkt ab 30", schreibt Srivastava.