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Finnischer Urwald in Papier und Verpackungen

Protest bei Hewlett Packard und Papiergroßhändlern

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Gegen die Verwendung von finnischem Urwaldholz in Papier und Pappe protestierte die Umweltschutzorganisation Greenpeace am Donnerstag vor der Zentrale der Firma Hewlett Packard (HP) in Böblingen sowie vor Filialen deutscher Papiergroßhändler. Vor der HP-Zentrale forderten Aktivisten in drei Meter hohen Baum-Kostümen auf einem Transparent "Hewlett Packard: Sag Nein zur Urwaldzerstörung". Denn die Verpackungen von HP-Druckern enthielten Holz aus gefährdeten Urwäldern. Bereits am Mittwoch begannen Proteste der Greenpeace-Aktivisten beim Papierhändler Schneider + Söhne, die am Donnerstag bei Papier Union und Deutsche Papier in mehreren deutschen Städten fortgesetzt wurden. Alle drei Händler kaufen nach Angaben von Greenpeace von dem Konzern Stora Enso in Finnland Papier, für das die letzten Urwälder des Landes zerstört würden. Bundesverbraucherministerin Renate Künast soll auf der Forstminister-Konferenz Ende des Monats für den Schutz der Urwälder einsetzen.


"HP hat Urwälder auf dem Gewissen", sagt Oliver Salge, Waldexperte von Greenpeace. "Der Konzern muss dafür sorgen, dass seine Drucker-Verpackung keine zermahlenen Baumriesen mehr enthält, und statt dessen Recyclingpapier verwenden." HP-Drucker würden mit Papier vom finnischen Papierhersteller M-Real verpackt, für das finnische Urwälder eingeschlagen würden.

Die drei Großhändler Papier Union, Schneider + Söhne und die Deutsche Papier vertrieben Papier von Stora Enso über ihr regionales Vertriebsnetz an Druckereien und kleine Verlage. "Die Großhändler sollen den Handel mit Papier aus finnischen Urwäldern sofort einstellen. Für Werbebroschüren, Plakate und Jahresberichte dürfen keine wertvollen Urwaldbäume fallen", erklärt Salge.

Stora Enso und M-Real - größter bzw. drittgrößter Papierhersteller Europas - sind nach Angaben der Umweltschützer Großkunden des staatseigenen finnischen Forstbetriebes, der die Urwälder im Norden des Landes zerstört. Stora Enso und M-Real verarbeiteten die Bäume in ihren Fabriken zu Papier und Zellstoff. Deutschland ist der wichtigste Kunde der finnischen Papierindustrie.

Heute existiert nur noch ein Bruchteil der einstmals großen Urwälder in Finnland. Von den verbliebenen knapp 10.000 Quadratkilometern (das entspricht ungefähr den Waldgebieten Hessens) ist bisher nur knapp die Hälfte geschützt. Ohne Urwälder können die traditionellen Einwohner Nord-Finnlands, die Samen, ihre Rentierzucht nicht mehr betreiben. Über 500 verschiedene Tier- und Pflanzenarten sind durch die Abholzung bedroht.

Vom 28. - 30. April treffen sich in Wien die europäischen Forstminister zur "Konferenz für den Schutz der Wälder in Europa" (MCPFE). Auch Bundesministerin Renate Künast (Grüne) wird an der Konferenz teilnehmen. Greenpeace erwartet von der Verbraucherministerin, dass sie den Urwaldschutz auf die Tagesordnung setzt. Bislang will sich die Konferenz nicht mit einem wirksamen Schutz befassen, der den Holzeinschlag in den Urwäldern ausschließt.

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