Darauf würden die Abschusszahlen der Jäger hinweisen: Wurden 1935 etwa drei Millionen Feldhasen erlegt, waren es 2002 noch rund eine halbe Million. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern wurde die Zahl der Ostereierlieferanten stark dezimiert. Die maschinengerechte Agrarstruktur der früheren DDR führte dazu, dass der Bestand an Feldhasen in diesen Regionen heute um rund ein Drittel niedriger ist als in den Altbundesländern. Sind in Nordrhein-Westfalen noch bis zu 50 Osterhasen pro Quadratkilometer zu finden, sind es beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern weniger als 10 Exemplare.
"Von Agrarministerin Renate Künast erwarten wir neue Impulse für eine naturnahe Landwirtschaft", sagt Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer. Es gehe nicht nur um artgerechte Haltungsbedingungen für Nutztiere, sondern auch um mehr Lebensraum für gefährdete Wildtierarten. "Kleine, mittlere und ökologisch wirtschaftende Betriebe bieten viele Vorteile für Tier, Mensch und Umwelt. Denn wo es Kühen, Schweinen und Hühnern gut geht, da fühlen sich auch Osterhasen, Feldhamster und Feldmäuse wohl und wo die Natur intakt ist, da können sich auch Urlauber am besten erholen."
Der BUND fordert, Agrarfördermittel nach ökologischen Kriterien zu verteilen. Landwirte dürften entsprechende Prämien nur bekommen, wenn sie ihre Tiere artgerecht halten, Lebensmittel von hoher Qualität produzieren und die Umwelt schonen. Dem Trend zu Großbetrieben könne so entgegen gewirkt werden.