Als wichtigen Etappensieg begrüßt die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) die Entscheidung des Bezirksgerichts San Francisco, die strengen Auflagen für das US-Logo "delfinsicher gefangen" aufrecht zu erhalten. Mit der einstweiligen Verfügung folgte der Richter den Argumenten der Naturschützer und stellte die Integrität der US-Regierung in Frage, die Entscheidungen träfe, die gegen die eigenen Untersuchungsergebnisse sprächen.
Ein Ende letzten Jahres veröffentlichter Bericht der US-Regierung ergab, dass immer noch Tausende von Delfinen, darunter zahllose Delfinbabys, beim Tunfisch-Fang im tropischen Ostpazifik ums Leben kommen. "Die Zahlen sind absolut erschütternd", meint GRD-Projektleiterin Ulrike Kirsch, "6,8 Millionen Delfine werden jedes Jahr gnadenlos gejagt, 2 Millionen gefangen und wieder freigelassen, über 5.000 Mal im Jahr werden die Delfine mit Netzen eingekreist." Zwar werden die Meeressäuger seit Anfang der 90er Jahre durch Herablassen der Netze befreit, doch sterben dabei immer noch etwa 3.000 Delfine jährlich. Die Dunkelziffer dürfte laut US-Studie noch weitaus höher sein. Zusätzlich schädigt das ständige Einfangen Gesundheit und Fortpflanzungsfähigkeit der Delfine. Zahllose Babys, die noch von der Muttermilch abhängig sind, werden dabei von ihren Müttern getrennt und sterben.
Auch in Europa haben mexikanische Vertreter schon heftig für ihren Tunfisch geworben. "Verbraucher sollten sich daher unbedingt an die GRD-Liste der anerkannten Tunfischmarken halten, wenn sie sichergehen wollen, dass an ihrem Tunfisch kein Blut von Delfinen klebt, denn die in Deutschland verwendeten Logos der Art "delfinsicher" besagen nichts", erklärt Ulrike Kirsch.
Seit Einführung der strengen Auflagen in den USA vor über einem Jahrzehnt führt das EII das sogenannte Internationale Tunfischkontrollprogramm durch, das die GRD in Deutschland umsetzt. Die GRD kontrolliert die angeschlossenen Importeure und gibt eine entsprechende Liste der anerkannten Tunfischmarken heraus.