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Südafrika

Aids in Afrika - Verbreitung, Entwicklung, Nachrichten

Am

Eine südafrikanische Gesundheitsbehörde hat erstmals spezielle Vorkehrungen für Lastwagenfahrer und Prostituierte in ihr HIV/Aids-Budget aufgenommen. Zwei Mio. Rand (ca. 238.000 Euro) des 8,4 Mio.-Euro-Budgets für 2003/04 werden für ein Programm zur Verhütung von Aids bei Lkw-Fahrern und Prostituierten eingesetzt. Laut dem Nachrichtendienst allAfrika.com gilt die Begegnung beider als eine Quelle der Ausbreitung von Aids in Südafrika.


Nach Angaben des Behörden-Sprechers Sizwe Kupelo ist es Ziel des Programms "die Wahrscheinlichkeit von Lkw-Fahrern und Prostituierten zu reduzieren, Opfer von HIV/Aids zu werden." Im Februar initiierte die regionale Gesundheitsbehörde bereits eine "Landstraßenklinik". Die Klinik liegt an der Nationalstraße 2 nach Kapstadt. Laut Kupelo ist die Klinik bei beiden Gruppen sehr beliebt. Es werden nicht nur Aids-Beratungsgespräche und Behandlungen im Fall von Geschlechtskrankheiten durchgeführt, sondern auch Kondome verteilt.

HIV

Die dramatische Ausweitung von HIV in Simbabwe betrifft zunehmend Frauen und Mädchen. "In den letzten Jahren mussten wir feststellen, dass die Zahl der infizierten Frauen in der Bevölkerung schneller wächst, als die der Männer, doch besonders erschreckend ist das Verhältnis bei den unter 25jährigen", so Gladys Mabaso, Leiterin der ASW-Partnergruppe Centre for Environment, Preventive Health Care and Counselling (CEPHAC) in Kwekwe. Die gelernte Krankenschwester schätzt, dass ca. drei Viertel der Infizierten dieser Altersgruppe weiblich sind. Gründe hierfür liegen ihrer Ansicht nach nicht nur in der fehlenden Aufklärung, sondern sind ebenso struktureller Natur. Arbeitsmigration und traditionelle soziale Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen verursachen ein Abhängigkeitsverhältnis, das Frauen erhöhten Risiken aussetzt.

Das einstige Musterland Simbabwe leidet seit Jahren unter der Misswirtschaft der Mugabe-Regierung. Das staatliche Gesundheitssystem ist zusammengebrochen. Lediglich drei Prozent der Aidskranken können sich die Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten leisten. "Die anderen 97 Prozent müssen auf familiäre Versorgung und Basisgruppen als Unterstützungsstruktur zurückgreifen", erläutert Michael Franke, Afrikareferent der ASW. "Diese werden in der Regel von Frauen geschaffen, die für die Pflege von Familienangehörigen ihre eigene Bildung und Arbeit zurückstellen. Sie sind somit in doppelter Hinsicht von Aids betroffen, als Infizierte, und als Versorgerinnen, meistens sogar beides."

HIV-Infizierte werden in Simbabwe immer noch sehr stark stigmatisiert. "Deswegen ist es wichtig, dass wir bei CEPHAC den betroffenen Männern und Frauen eine erste Anlaufstelle bieten und das Schweigen brechen", erklärt Gladys Mabaso. Das Zentrum wurde 1997 gegründet, und organisiert Unterstützungsgruppen und Aufklärungsarbeit. Für Mabaso ist die gesellschaftliche Diskriminierung eine der Hauptursachen für die immense Ausbreitung des Virus. Eine Chance im Kampf gegen AIDS in Simbabwe sieht sie in der direkten Aufklärung über die Ansteckungswege, aber auch in der Thematisierung sexueller Gewalt und Ausbeutung der Frauen. "Auf Unterstützung durch die Regierung können wir hierbei jedoch nicht zählen", so Gladys Mabaso. Deswegen sind viele unabhängig Initiativen wie CEPHAC dringend auf die Unterstützung durch ausländische Hilfsorganisationen angewiesen.

Die Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt e.V. setzt sich seit 1957 gemeinsam mit etwa 70 Partnerorganisationen in Indien, Brasilien und fünf afrikanischen Ländern für Menschenrechte, Frauenförderung und Umweltschutz ein.

Am 05. Jul. 2005 unter: nachrichten

HIV/Aids

Die Frage, weshalb sich diese Seuche auf dem schwarzen Kontinent - anders als in Europa - so ungehindert verbreitet und zum Ausbluten Afrikas führt, ist hochbrisant und lädt zu mancherlei Spekulationen ein. Das Buch "Todestanz - Sex und Aids in Afrika"geht dieser Frage nach und scheut sich nicht, afrikanische Sexualpraktiken zu schildern, welche die Verbreitung von HIV/Aids beschleunigen. Verantwortlich sei vor allem das Sexualverhalten der Männer, sagen die Autoren. Häufig wechselnde Partnerinnen sind für viele selbstverständlich. Männer, die zu Prostituierten gehen, bestehen meist auf ungeschütztem Sex, selbst dann, wenn die Frau HIV-positiv ist und es dem Freier ausdrücklich sagt.

Ein anderer Grund sind die weit verbreiteten Beschneidungsrituale, bei denen zwischen den einzelnen Eingriffen das Messer weder gesäubert noch gewechselt wird. Das Buch stellt eine Kooperation zwischen dem Eichborn-Verlag und WORLD VISION dar. Autoren sind der ehemalige ZDF-Journalist Heinz Metlitzky und die namhafte Kriegsfotografin Ursula Meissner, deren Bilder immer wieder beeindrucken.

Jedes Jahr sterben in Schwarzafrika so viele Menschen an der Immunschwäche Aids wie Berlin Einwohner hat. In einigen Ländern Afrikas ist bereits jeder vierte Einwohner infiziert. Fast 30 Millionen Afrikaner tragen bereits den Virus. Jeden Tag kommen 14.000 Neuinfizierungen hinzu.

Am 09. Apr. 2003 unter: gesundheit

Entwicklungshilfeministerin Wieczorek-Zeul

Die Ausbreitung der Immunschwächekrankheit Aids in Südafrika nimmt nach Angaben von Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) dramatische Ausmaße an. Um den HIV-Infizierten zu helfen und eine weitere Zunahme der Aids-Fälle zu verhindern, engagiere sich Deutschland bei verschiedenen Projekten in Südafrika, sagte die Ministerin am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Es gehe vor allem darum, öffentliche Aufklärung zu betreiben und den Menschen darzustellen, wie man sich vor HIV schützen kann. Finanzielle Hilfe bekomme unter anderem die Mandela-Foundation. Der frühere südafrikanische Präsident Nelson Mandela vergleiche den Kampf gegen Aids mit dem gegen Apartheid, sagte Wieczorek-Zeul. In beiden Fällen stehe aus Sicht Mandelas der Schutz der Menschen im Vordergrund.

Wieczorek-Zeul verwies auf ein Beratungsprojekt mit Daimler-Chrysler, das Aufklärung und Behandlung von Arbeitnehmern zum Ziel habe. Sie sagte, mittlerweile sei für alle spürbar, dass Aids "nicht nur eine menschliche Katastrophe, sondern auch eine soziale und wirtschaftliche Katastrophe" sei. Deutschland unterstütze auch den globalen UNO-Hilfsfonds zur Aids-Bekämpfung mit 300 Millionen Mark. Die Ministerin sagte, in Südafrika müsse "Entscheidendes mehr getan werden", um die Krankheit in den Griff zu bekommen.

Am 22. Aug. 2001 unter: politik

Lichtblick für Afrika

Mit Beginn dieser Woche werden die preiswertesten Aidsmedikamente für den Kongo in der ostkongolesischen Stadt Bukavu produziert. "Das ist ein Lichtblick im Kampf gegen Aids", sagt Bernd Pastors, geschäftsführender Vorstand des Deutschen Medikamenten-Hilfswerks action medeor anlässlich der offiziellen Einweihung der Tablettenproduktion in Bukavu im Kongo. "Hier ist es gelungen, trotz schwierigster Bedingungen das erste Kombinationspräparat gegen Aids in Afrika herzustellen."

Mit dem Nachahmerpräparat Afri-Vir, entwickelt von der thailändischen Pharmazeutin Krisana Kraisintu, kostet die Behandlung im Jahr 150 Euro gegenüber 500 Euro für patentgeschützte Medikamente in Entwicklungsländern.

Das Aidsmedikament wurde vor drei Jahren von Kraisintu in Thailand entwickelt und ist nicht nur extrem preiswert, sondern vereinfacht auch die Aidsbehandlung erheblich. Es enthält drei verschiedene Wirkstoffe und statt einer komplizierten Einnahmevorschrift braucht der Patient nur zwei Tabletten täglich. "Die Weltgesundheitsorganisation hat das Mittel schon ein Jahr nachdem es in Thailand auf den Markt kam, als Therapie der ersten Wahl gelistet", so Krisana Kraisintu.

Produziert werden die Tabletten bei dem kongolesischen Unternehmen Pharmakina unter deutsch-französischer Leitung. "Die ursprüngliche Idee war, meine Angestellten und ihre Familien zu versorgen", erzählt Firmeninhaber Horst Gebbers. Für sie hat er sowohl ein Diagnostik- und Therapiezentrum mit dem dazu gehörigen Personal wie auch die Medikamentenproduktion organisiert. "Als wir von dem Projekt hörten, haben wir es als ein Lösungsmodell für die Aids­therapie in Afrika erkannt", berichtet Pastors. "und hoffen, damit eine Signalwirkung zu erzielen."

Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen soll dieses Medikament möglichst vielen Menschen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Außerdem kooperiert action medeor mit Pharmakina als Fachorganisation bei der Qualitätssicherung der Produktion. Unterstützt wird das Projekt auch von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Am 11. Jul. 2005 unter: politik

Welt-Aids-Tag 28.11.

Um am Weltaidstag die Aufmerksamkeit auf die 660.000 mit dem HI-Virus infizierten Kinder Südafrikas zu lenken, wollen WORLD VISION und andere südafrikanische Organisationen am 28. November je eine Kerze für jedes dieser Kinder entzünden. "Ziel der Veranstaltung ist es, gerade die südafrikanische Bevölkerung aus ihrer Lethargie und Sorglosigkeit gegenüber der Aids-Seuche wachzurütteln", sagt der Deutsche Robert Michel von WORLD VISION Südafrika, der diese Veranstaltung initiiert hat. "5,3 Millionen der 42 Millionen Südafrikaner sind derzeit mit dem Virus infiziert. Von allen HIV-Infizierten weltweit leben 13 Prozent allein in der Südafrikanischen Republik", so Robert Michel weiter.

66.000 Kerzen werden am Sonntag ab 17 Uhr am Union Building in Südafrikas Hauptstadt Pretoria entzündet. Landesweit sollen aber insgesamt 660.000 Kerzen aufgestellt und entzündet werden. Um dieses Ziel zu erreichen, hat WORLD VISION insgesamt 46 weitere Organisationen zum Mitmachen motiviert, die alle im Bereich der Aids-Bekämpfung tätig sind. Auch viele Kirchengemeinden beteiligen sich. Zu Hause können die Menschen auch privat Kerzen für HIV-infizierte Kinder anzünden.

Die Idee für diese Aktion geht Robert Michel zufolge auf eine Veranstaltung am 20. August dieses Jahres in Berlin zurück, als WORLD VISION Deutschland zusammen mit dem Berliner Künstler Misha Bolourie und mehreren Tausend Berliner Schülerinnen und Schüler rund um die Siegessäule am Großen Stern insgesamt eine Million Kerzen entzündete, um auf die eine Million Kinder aufmerksam zu machen, die jeden Monat an Gewalt, Unterernährung oder Krankheit - darunter auch Aids - sterben. Bilder dieses Events gingen rund um die Welt.

WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 170 Projekte werden momentan in 45 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen.

Am 26. Nov. 2004 unter: politik

Südafrika

Mit großer Freude begrüßt die internationale Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Verabschiedung des nationalen Aids-Behandlungsplans durch die südafrikanische Regierung. Der Plan sieht die sofortige Einführung der Behandlung von HIV/Aids-Patienten mit lebensverlängernden antiretroviralen Medikamenten vor. Bereits zu Beginn des nächsten Jahres soll hierfür in jedem Distrikt des Landes mindestens eine spezielle Gesundheitsstation eingerichtet werden.

"Nicht nur für die Menschen in Südafrika sind das großartige Nachrichten, dies ist ein bedeutender Schritt im weltweiten Kampf gegen HIV/Aids", sagte Eric Goemaere, Landeskoordinator von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Südafrika. "Die südafrikanische Regierung trägt jetzt eine große Verantwortung: Sie muss den weltweit umfangreichsten Plan zur Behandlung mit lebensverlängernden Medikamenten umsetzen."

Das südafrikanische Regierungskabinett hat bestätigt, dass der Behandlungsplan nur erfolgreich implementiert werden kann, wenn gleichzeitig große Anstrengungen zur Verbesserung des Gesundheitssystems unternommen werden. Die Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen für die Arzneimittelvergabe ist von grundlegender Bedeutung für den Zugang zu der lebenserhaltenden Behandlung. Nur so können auch die ärmsten Bevölkerungsschichten und Menschen, die in weit abgelegenen Gebieten leben, erreicht werden.

ÄRZTE OHNE GRENZEN ist überzeugt, dass zudem in der ersten Phase die Zusammenarbeit aller am Kampf gegen Aids beteiligten Akteure unerlässlich ist. Vor allem die von HIV/Aids Betroffenen sollten eine entscheidende Rolle spielen. Die südafrikanische Aids-Aktivistengruppe TREATMEN ACTION CAMPAIGN (TAC) hat bereits bekannt gegeben, dass sie die Community-Arbeit dafür mobilisieren werde, um die Inhalte des Aids-Behandlungsplans für die Bevölkerung verständlich zu machen.

Nach Ansicht von ÄRZTE OHNE GRENZEN kann der Plan, wenn er sorgfältig umgesetzt wird, anderen Ländern mit hohen HIV/Aids-Raten als Beispiel dienen. Auch die Projekte von ÄRZTE OHNE GRENZEN in Khayelitsha sind wegweisend bei der Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten. Sie wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Modell für eine solche Therapie in öffentlichen Gesundheitszentren anerkannt. Gegenwärtig erhalten in Khayelitsha 650 Menschen anitretrovirale Medikamente. Das Programm ist damit das größte seiner Art in Südafrika.

ÄRZTE OHNE GRENZEN ist auch bereit, die Implementierung des Aids-Plans in Südafrika zu unterstützen. "So lange wir aber den detaillierten Plan noch nicht einsehen können, bleiben einige Punkte für uns noch kritisch - zum Beispiel konkrete Zeitvorgaben oder die Frage nach der Beteiligung der Betroffenen", sagte Eric Goemaere. In Südafrika bräuchten 500.000 Menschen eine lebensverlängernde Therapie, zurzeit sterben dort noch 600 Menschen täglich an Aids.

Am 21. Nov. 2003 unter: welt-online

Unternehmen will Behandlungskosten für Beschäftigte zahlen

Der Minengigant Anglo-Americanwill für alle aidskranken Beschäftigten die Behandlungskosten übernehmen. Das Unternehmen will damit helfen, die Aids-Epidemie in Südafrika unter Kontrolle zu bringen. Anglo-American ist das erste Großunternehmen, das eine solche Kampagne startet, berichtet BBC-online am Dienstag. AngloGold, die Goldminen-Tochter des Unternehmens, hat in einer Untersuchung Anfang des Jahres veröffentlicht, dass 28 Prozent der 44.000 Beschäftigten mit Aids infiziert sind. Die Infektionsrate liege damit dreimal höher als in ganz Südafrika.

Internationale Gesundheits-Campaigner haben den Einsatz von Anglo-American lobend erwähnt. Sie kritisieren die Regierung Südafrikas, weil die Gesundheitsvorsorge im Falle von Aids versagt hat. In der Zwischenzeit entwickelt sich Aids zu einer regelrechten Epidemie am Kap von Afrika. Andere multinationale Unternehmen, die in Südafrika tätig sind, haben für die Ignoranz der Krankheit heftige Kritik geerntet. So leistet der Getränkegigant Coca Cola keine medizinische Hilfe für infizierte Mitarbeiter.

Am 06. Aug. 2002 unter: arbeit

Welttag zur Verhütung von Kindesmissbrauch

Weibliche afrikanische Teenager zwischen 14 und 19 Jahren sind fünfmal gefährdeter, sich mit dem tödlichen HIV-Virus anzustecken, als ihre männlichen Altersgenossen. Darauf wies die Hilfsorganisation World Vision aus Anlass des Welttages zur Verhütung von Kindesmissbrauch am 19. November hin. Anders als in Europa, wo Aids vor allem durch homosexuelle Kontakte weitergegeben wird, verbreitet sich der HIV-Virus in Afrika nahezu ausschließlich durch heterosexuelle Kontakte, oft schon im Kindesalter. Alleine im Jahr 2001 starben mehr als eine halbe Million afrikanischer Kinder an Aids.

Weibliche Teenager seien aus mehreren Gründen besonders gefährdet. Sie werden meist zu früh verheiratet, häufig zum Geschlechtsverkehr gezwungen oder prostituieren sich aus Armutsgründen. Viele Männer, die käufliche Liebe suchen, bestehen auf ungeschütztem Sex. In manchen afrikanischen Kulturen ist es außerdem üblich, dass junge Männer ihre Partnerinnen untereinander austauschen, eine Praxis, die angesichts der Verbreitung von HIV/Aids hohe Risiken birgt.

Besonders fatal ist die in mehreren Ländern des südlichen Afrika weit verbreitete irrige Vorstellung, Aids ließe sich durch Sex mit einer Jungfrau heilen. Dies führt immer wieder dazu, dass HIV-infizierte Männer sich an jungen Mädchen vergreifen. "Selbst die Vergewaltigung von Säuglingen ist keine Seltenheit mehr", sagt Marwin Meier, der Aids-Beauftragte von World Vision Deutschland.

Der Welttag zur Verhütung von Kindesmissbrauch will zur allgemeinen Aufklärung und vor allem zum Schutz von Kindern vor jeglicher Art von Missbrauch oder Ausbeutung beitragen. Einige von World Vision durchgeführte Studien haben gezeigt, dass häusliche Gewalt, und darunter auch sexueller Missbrauch, in Ländern der Dritten Welt sehr viel häufiger vorkommt, als bisher allgemein angenommen oder dokumentiert wurde.

Während das Problem der sexuellen Gewalt gegen Kinder hier zu Lande inzwischen wissenschaftlich gut erforscht ist, bleibt es in vielen Entwicklungsländern immer noch ein Tabu-Thema. Sexueller Missbrauch von Kindern, am häufigsten verursacht durch engste Verwandte, hinterlässt lebenslange Traumata und vielfach schwerwiegende psychologische Erkrankungen.

Am 20. Nov. 2002 unter: politik

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