Die Labor-Sets werden Grewing zufolge mit Trockeneispackungen unter Null Grad Celsius gekühlt und in isolierenden Styropor-Verpackungen verschickt. Das komplexe molekularbiologische Verfahren ermöglicht schon nach zwei Stunden einen Nachweis der Krankheit. Die verschickten Sets enthalten Reagenzien von Enzymen bis hin zu besonderen chemischen Lösungen. In Hamburg wurden mit der Methode bereits 100 Verdachtsfälle untersucht. In einem Fall, bei einem Mann aus Nordrhein-Westfalen, war dabei der SARS-Erreger festgestellt worden.
Die Sprecherin des Bernhard-Nocht-Instituts, Barbara Ebert, erläuterte das Verfahren: Um das SARS-Virus nachzuweisen, werden den betroffenen Patienten Hustensekret, Lungenspülwasser oder ein tiefer Rachenabstrich entnommen. Liegt ein Infekt vor, lässt sich die Virus-Erbsubstanz mit Hilfe des Labortests durch typische Reaktionen bei der Vervielfältigung des Erregers nachweisen. "Dabei spricht das Verfahren schon auf geringste Erreger-Konzentrationen an, es reichen weniger als 1.000 Viren pro Milliliter aus", sagte Ebert. Bei einem Kranken liege die Konzentration hingegen bei mehreren zehn- bis hunderttausend Viren pro Milliliter.
Das Verfahren wurde vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in nur drei Wochen entwickelt. Hersteller ist die ebenfalls in Hamburg ansässige Biotechnologie-Firma artus GmbH.