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Meeresforschung

Unbekanntes Ökosystem im Schwarzen Meer

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Forscher des Bremer Max-Planck-Instituts für marine Mikrobiologie haben im Schwarzen Meer ein bislang unbekanntes Ökosystem unter dem Meeresboden entdeckt. In Millionen Jahre alten Sedimenten entdeckten die deutschen Wissenschaftler in Kooperation mit Forschern der niederländischen Delft Universität lebende Einzeller. Es handele sich um bisher unbekannte Bakterien. Sie besitzen die Fähigkeit, das für das Algenwachstum lebenswichtige Ammonium in atmosphärischen Stickstoff umzuwandeln und damit als Nährstoff unzugänglich zu machen. Der neu entdeckte Prozess laufe ohne Sauerstoff ab.


Die Bedingungen, unter denen diese Bakterien lebten, seien im Boden von Ozeanen weit verbreitet. Die Forscher weisen nun den Bakterien eine wesentliche Bedeutung für den globalen Stickstoffkreislauf, das Algenwachstum und letzten Endes auch für das Klima zu.

Meeresforscher vermuteten bereits vor mehr als 30 Jahren, dass Ammonium auch unter sauerstofffreien Bedingungen konsumiert wird. Erst vor wenigen Jahren aber entdeckte man Lebewesen, die dieses Kunsstück tatsächlich fertig bringen - in Kläranlagen. Dass es aber marine Verwandte geben könnte, die sogar das Klima und das Ökosystem Meer in nachhaltiger Weise beeinflussen können, hatte bislang niemand geglaubt. Denn die Kläranlagen-Bakterien wachsen nur sehr langsam und schienen damit im Meer keine tragende Rolle zu spielen. Forscher konnten aber die DNA dieser im Meer lebenden Bakterien isolieren und eindeutig beweisen, dass die Organismen mit den Kläranlagen-Bakterien nahe verwandt sind. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

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