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Konsumententäuschung

EU will Werbung ehrlicher machen

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Die Europäische Kommission plant weitere Einschränkungen für die Werbebranche. Wie das Handelsblatt berichtet, will Kommissar David Byrne die Produzenten von Nahrungs- und Genussmitteln dazu verpflichten, künftig nur noch mit Slogans zu werben, deren Aussage einer strengen wissenschaftlichen Prüfung standhalten. Byrne will damit die zahlreichen falschen Versprechungen der Werbung und die Täuschung der Konsumenten unterbinden. Sollte der dem Handelsblatt vorliegende Entwurf der Kommission so umgesetzt werden, so die Wirtschaftszeitung, bedeute dies das Aus für zahlreiche bekannte Werbeslogans.


Jede neue Werbekampagne der Lebens- und Genussmittelindustrie soll demnach künftig vom Brüsseler Amt für Lebensmittelsicherheit einem mehrmonatigen Genehmigungsverfahren unterworfen werden. Dies wären ein Stolperstein für die Planung von Werbekampagnen. Auch die Regelung für nährwertbezogene Angaben wolle Byrne verschärfen. Gerade bei Angaben wie fettarm, fettfrei, zuckerarm oder vitaminreich vermutet die Kommission oft Konsumententäuschung. Solchen Angaben sollen künftig strenge Vorgaben zugrunde liegen.

"Red Bull verleiht Flügel" würde wohl einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten. Dass Haribo Kinder froh macht, möge fallweise, vielleicht sogar oft der Fall sein. Einen allgemeingültigen wissenschaftlichen Beweis dafür zu finden dürfte aber schwierig werden. Die Werbebotschaft, dass Danones Fruchtzwerge die Intelligenz von heranwachsenden Kindern fördere, würde angesichts der geplanten Regelung ebenfalls verschwinden, wie das Mobilitätsversprechen eines Schokoriegels. Aussagen wie "reinigt den Organismus", "stärkt Ihre Abwehrkräfte" und "fördert den Stoffwechsel" seien "vage und bedeutungslos", zitiert das Handelsblatt aus dem Kommissionsentwurf.

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