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Gewalt im Fernsehen

Kein Krieg mehr in Musikvideos

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MTV Europe will den Krieg aus seinem Programm verbannen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, sei der europäische Ableger des Musiksenders in einem internen Memo aufgefordert worden, Videos und Songs mit heiklem Inhalt zu vermeiden. Damit seien nicht nur direkte Bezüge zum Irak-Konflikt gemeint, sondern auch die Vermeidung jeden Bezugs zu Krieg und Gewalt. Sowohl Videos mit diesbezüglichen Inhalt als auch Songs mit entsprechenden Texten sollen während des Irak-Krieges auf MTV nicht gespielt werden.


Das Memo nenne als Beispiele Videos, die als heikel eingestuft werden. Darunter seien laut WSJ "Boom!" von System of a Down mit direktem Bezug zum Irak oder "Lucky" von Radiohead mit allgemeinen Kriegsszenen. Aber auch Billy Idols "Hot in the City" (wegen einer Bombenexplosion) und "Don’t Want to Miss a Thing" von Aerosmith stünden auf der Liste. Darüber hinaus sollten auch Songs mit kontroversiellen oder sensiblen Texten oder Wörtern vermieden werden. Betroffen davon seien unter anderem "B.O.B." (Bombs over Baghdad) von Outkast und "You, Me and World War Three" von Gavin Friday. Die Band B-52 werde komplett aus dem Programm gestrichen, auf Grund von Assoziation mit US-Bombern. Fred Schneider von B-52 warf dem Sender blanke Unkenntnis vor. Der Name habe nichts mit den US-Bombern zu tun, sondern sei ein Slangausdruck für den Haarstyle zweier Bandmitglieder.

Bei MTV in Deutschland, Österreich und der Schweiz (MTV Central) gebe es eine derartige Einschränkung der Playlist bislang nicht. Dort habe man erst heute von dem Memo erfahren, das nur für MTV Europe gelte. MTV Central sei nicht Teil von MTV Europe, sondern von MTV Networks Europe. MTV Europe sende in all jene europäischen Länder, in denen kein eigener Landesableger des Musiksenders existiert. Landesspezifische Ableger des Senders gibt es neben Deutschland, in Großbritannien und Irland, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Polen, Russland und Skandinavien (MTV Nordic). Zumindest MTV UK sei laut WSJ von dem Memo auch betroffen.

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