Die Vergabe des Siegels sei an strenge soziale und ökologische Auflagen geknüpft, so der Verein. Dafür müssten die rund 800.000 Bauern und Arbeiter in Afrika, Asien und Lateinamerika ihre Pflanzen umweltschonend anbauen. Kinder dürften sie nicht beschäftigen. Im Gegenzug erhielten die Produzenten für die Rohstoffe Preise über Weltmarktniveau. Im normalen Handel müssten sie sich häufig mit Dumping-Preisen begnügen.
Gerade auf dem für viele Entwicklungsländer besonders wichtigen Kaffeemarkt könnten sich die "TransFair"-Produkte bislang nur schwer durchsetzen. Der Marktanteil von fair gehandeltem Kaffee liegt in Deutschland nur bei rund einem Prozent.
Noch seien wenige bereit, für fair gehandelten Kaffee tiefer in die Tasche zu greifen, sagte "TransFair"-Geschäftsführer Dieter Overath. "Hundert Prozent sind gegen Kinderarbeit, aber hundert Prozent sind auch für Schnäppchen."
In Deutschland wurde mit "TransFair"-Produkten in den vergangenen zehn Jahren ein Umsatz von rund 560 Millionen Euro erzielt. Rund drei Millionen Deutsche kaufen solche Waren, die in den Regalen von 22.000 Supermärkten zu finden sind.
"Wer diese Produkte kauft, leistet ganz praktisch Solidarität mit Menschen in den Entwicklungsländern", so Wieczorek-Zeul. Der faire Handel ermögliche ihnen ein "menschenwürdiges Leben". Nach Worten Trittins bringt das Konzept Armutsbekämpfung und Umweltschutz erfolgreich unter einen Hut.