Nach Angaben der Vereinten Nationen sind derzeit rund 300.000 Kinder in Armeen oder paramilitärischen Verbänden zwangsrekrutiert. Ein besserer Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten ist daher dringend notwendig. terre des hommes ist Mitglied der "International Coalition to Stop the Use of Child Soldiers". In einem kürzlich vorgelegten Bericht nennt das Bündnis 72 Kriegsparteien in aller Welt, die Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in den Fronteinsatz schicken. Zwölf Regierungen werden benannt, die Kinder unter 18 Jahren rekrutieren oder in militärischen Konflikten einsetzen. Vor diesem Hintergrund mahnt terre des hommes einen besseren Schutz von Kindern vor Zwangsrekrutierungen an.
"Das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention wird nur dann wirksam sein", so der terre des hommes-Kinderrechtsexperte Andreas Rister, "wenn auch die europäischen Staaten und die Mitglieder des UN-Sicherheitsrates Verantwortung übernehmen. Vor diesem Hintergrund sollte die Bundesregierung durch Ratifizierung des Protokolls ihren Worten und Ankündigungen endlich Taten folgen lassen."
In die Ratifizierungserklärung sollen nach Meinung von terre des hommes auch die Unterstützung von Hilfsprogrammen zur Rehabilitation von Kindersoldaten und die Hilfe bei der Verfolgung von Verstößen gegen die Konvention aufgenommen werden. terre des hommes fordert von der Bundesregierung ferner einen Verzicht auf die Anwerbung von Freiwilligen unter 18 Jahren für die Bundeswehr. Das Bundesministerium für Verteidigung will auf diese Praxis aber bisher nicht verzichten.