Das Bundeswirtschaftsministerium sieht wegen der Zahlen keinen Grund zum "Konjunkturpessimismus". Es geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Auftriebskräfte weltweit "im Verlaufe dieses Jahres stärker werden und auch in Deutschland Wirkung entfalten", heißt es in einer am selben Tag in Berlin veröffentlichten Mitteilung.
Destatis zufolge lastete vor allem die sehr schwache Entwicklung der Investitionen auf dem deutschen Wirtschaftswachstum. Vom privaten Konsum gingen ebenfalls negative Effekte aus. Der Verbrauch der privaten Haushalte fiel gegenüber 2001 um 0,5 (Vorjahr: +1,5) Prozent. Wie Hahlen sagte, sei damit die Entwicklung des Verbrauchs der Haushalte erstmals hinter derjenigen der verfügbaren Einkommen zurückgeblieben, die um 1,0 Prozent gestiegen seien.
Den Angaben zufolge stiegen die Exporte um 2,9 (Vorjahr: +5,0) Prozent, während die Importe um 1,3 (Vorjahr: +1,0) Prozent fielen. Hahlen wies darauf hin, dass das geringe BIP-Wachstum 2002 praktisch nur von der Auslandsnachfrage getragen worden sei, wobei es derzeit den Anschein habe, dass sich die Wachstumsdynamik der Ausfuhren im Schlussquartal verringert habe.
Das Bundeswirtschaftsministerium gab zu, dass im vergangenen Jahr die dämpfenden Einflüsse dominiert hätten. Wichtige Indikatoren wie Aufträge und Produktion in der Industrie deuteten jedoch schon jetzt auf eine Erholungstendenz in der deutschen Wirtschaft hin. Allerdings hätten der schwelende Irak-Konflikt und die Eintrübung der Perspektiven in den USA zu einer abwartenden Haltung bei Investoren und Konsumenten geführt.
Volkswirte begründeten die schwache Investitionstätigkeit im vergangenen Jahr vor allem mit den nach wie vor bestehenden Überkapazitäten besonders in der Baubranche, sinkenden Gewinnen und der insgesamt schwachen Nachfrage besonders aus dem Inland. Der Rückgang des Konsums wird unter anderem auf die zusätzlichen Belastungen Anfang 2002 zurückgeführt. Auch sei von der leicht
gesunkenen Beschäftigung ein negativer Impuls für den privaten Verbrauch ausgegangen. Dieser habe von höheren Tariflöhnen nicht kompensiert werden können, hieß es.