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Kriegsfolgen

Nervengas führt zu Unfruchtbarkeit

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Eine im Golfkrieg 1991 eingesetzte Substanz-Kombination zum Schutz vor Nervengas und Insekten könnte US-Soldaten unfruchtbar gemacht haben. Pharmakologen der Duke University sind der Ansicht, dass die Kombination aus dem Insektenrepellens DEET, dem Insektizid Permethrin und Pyridostigminbromid zur Neutralisierung von Nervengasen das Hodengwebe und die Spermienproduktion geschädigt haben. "Die neue Studie könnte erklären, warum einige Golfkrieg-Veteranen an Unfruchtbarkeit und sexuellen Störungen litten", erklärte Studienleiter Mohamed Abou-Donia.


Die Ergebnisse basieren auf Tierversuchen. Im Experiment mit Ratten schädigte die Dreier-Kombination das Hodengewebe von Ratten, schreiben die Forscher im Fachblatt "Journal of Toxicology and Environmental Health". Die Chemikalien führten zur Zelldegeneration und zum Zelltod in verschiedenen Strukturen der Hoden. Die Schädigung fiele noch schlimmer aus, wenn die Ratten gleichzeitig moderatem Stress ausgesetzt wurden. "Es scheint, dass mäßiger Stress gemeinsam mit der Substanz- Kombination zu den schwersten Störungen im Hodengewebe und der Spermienproduktion führte. Diesen Konditionen waren wahrscheinlich auch einige Soldaten Golfkrieg ausgesetzt", glaubt Abou-Donia.

Am stärksten beschädigt worden seien die Keimzellen, sowie die Spermatozyten, aus denen sich Spermien bilden. Daneben wurden auch die Samenkanälchen, in denen die Samenzellen heranreifen, ebenso wie die als Nährzellen fungierenden Sertoli-Zellen in Mitleidenschaft gezogen. Immer wieder habe sich bei den Messungen gezeigt, dass die schwere Degeneration in Gegenwart mehrerer Chemikalien auftritt. "Dies lässt vermuten, dass es zwischen den Substanzen einen Synergie- oder additiven Effekt gibt", erklärt der Forscher.

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