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Experten bezweifeln Erfolg der Mini-Jobs

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Wissenschaftler bezweifeln die Wirksamkeit der neuen Mini-Jobs. Der Würzburger Wirtschaftsprofessor Peter Bofinger die Mini-Jobs als "Job-Killer". Der Professor für Volkswirtschaftslehre an der Uni Würzburg befürchtet, dass die für die Arbeitgeber finanziell attraktiven Mini-Jobs in erheblichem Umfang reguläre Tätigkeiten verdrängen. "Kann ein Einzelhändler zwischen einer Vollzeitkraft oder vier Mini-Jobbern wählen, nimmt er die Mini-Jobs, weil die 40 Prozent billiger sind", sagte Bofinger.


Auch der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Wolfgang Franz, warnte vor übertriebenen Hoffnungen in die Mini-Jobs. "Ein Beitrag zur substanziellen Verringerung der Arbeitslosigkeit ist das sicher nicht", sagte Franz. Schließlich würden diese Jobs nur von einem bestimmten Personenkreis, nämlich Hausfrauen, Studenten, Rentner und Schülern in Anspruch genommen.

CDU-Vize Christian Wulff verteidigte hingegen den Kompromiss im Vermittlungsausschuss zu den Mini-Jobs. Die gefundene Lösung entspreche exakt den Forderungen der Union. Im Deutschlandfunk kritisierte Wulff am Mittwoch zugleich die Bundesregierung für ihre Unnachgiebigkeit beim Thema Zeitarbeit. Dieser "Unsinn" koste Zehntausende Arbeitsplätze, prognostizierte Wulff. Im Gegensatz zu den Mini-Jobs braucht Rot-Grün für die Zeitarbeitsregelungen nicht die Zustimmung des Unions-dominierten Bundesrates.

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