DIE Internet-Zeitung
Flussausbau

20 000 Unterschriften für die frei fließende Elbe übergeben

Am

Unter der Leitung des anhaltischen Kirchenpräsidenten Helge Klassohn wurden am Donnerstag 20 000 Unterschriften für den Schutz der Elbe dem Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe in Berlin übergeben. Die Elbschützer von Dresden bis Hamburg drückten mit ihrer Aktion „Christinnen und Christen für die Elbe 2002“ ihre Sorge über die Zukunft der Elbe aus und lobten gleichzeitig den von der Rot-Grünen Koalition ausgesprochenen Baustopp. Sie forderten einen nachhaltigen Umgang mit Flüssen sowie ein Gesamtkonzept für die Elbe. Dem Hochwasserschutz und neuen Überflutungsflächen müsse Priorität zukommen.


Alle künftigen Erhaltungsmaßnahmen seien einer ökologischen und ökonomischen Prüfung unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu unterwerfen sowie verschiedene verkehrliche Alternativen zu prüfen. Stolpe stellte heraus, das „kein erneuter Ausbau der Elbe“ vorgesehen sei. Die Hochwassergefahren würden „intensiver beachtet“ werden und „die Erosionsgefahren dürften sich auf keinen Fall vergrößern“. Notwendige Unterhaltungsmaßnahmen sollten gemeinsam mit Verbänden und Ländern diskutiert und öffentlich behandelt werden: „Wir wollen nicht Versteck spielen“, so Stolpe.

Der Bundesverkehrsminister informierte auch, dass die tschechische Regierung einen förmlichen Vorstoß zum Elbausbau vorgenommen habe, um nicht von der „völkerrechtlich gesicherten Lebensader abgeschnitten zu werden“. Ob bei den derzeitigen EU-Erweiterungsverhandlungen in Kopenhagen die Elbe „schon drin ist“, wisse er nicht. An dem Gespräch nahmen seitens des Bundesministeriums auch Herr Kohl und Herr Dehn teil.

Herr Kohl bestätigte am Rande des Treffens, dass es Planungen für einen Saale-Elbe-Kanal für Europaschiffe mit einer Tauchtiefe von 2,50m gäbe, die sich im Anfangsstadium befänden. Er bestätigte auch, dass das Ausbauziel der Elbe von 1,60 Meter Fahrrinnentiefe (entspricht 1,40 Meter Tauchtiefe) aufgegeben wurde. Damit bietet die Elbe wie bisher auch künftig bei Niedrigwasser mindestens 1,40 Meter Fahrrinnentiefe (1,20 Meter Tauchtiefe).