Den positiven Faktoren aus der Verbesserung des weltwirtschaftlichen Umfelds im kommenden Jahr und seitens der Geldpolitik stünden erheblich dämpfende Einflüsse der Finanzpolitik gegenüber, die zunächst das Bild bestimmen würden. Die Prognose berge aber auf Grund des drohenden Irak-Konflikts und dessen Auswirkungen auf den Ölpreis und die internationalen Finanzmärkte erhebliche Risiken. Die Wintermonate seien trotz der Maßnahmen zur Beseitigung der Flutschäden weitgehend von Stagnation geprägt, so das HWWA. Erst ab dem Frühjahr 2003 sei im Gefolge der anziehenden Weltkonjunktur auch in Deutschland mit einer allmählichen Belebung zu rechnen. Wegen der hemmenden Einflüsse von Seiten der Finanzpolitik werde die Erholung aber nur schleppend vorankommen.
Die Zahl der Arbeitslosen werde trotz beginnender Umsetzung des Hartz-Konzeptes höher sein als 2002. Darüber hinaus laufe die Bundesregierung Gefahr, im Jahr 2003 erneut das Defizitkriterium des Maastricht-Vertrages nicht einzuhalten. Am Mittwoch hatte bereits das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) seine Prognose für das Bruttoinlandsprodukt in diesem und im kommenden Jahr gesenkt. Das Münchner ifo-Institut hat für den 19. September eine Einschätzung der Lage der deutschen Wirtschaft zum Jahreswechsel angekündigt.