Hunderte von Jahren beuteten die Menschen des Nordens jene des Südens und die Natur in der sie leben aus. Heute gibt es eine neue Form der Ausbeutung. So genannte Bio-Piraten. Als medizinische und bio-technologische Nutzpflanzen werden Tausende von bisher unentdeckten Heilpflanzen und verschiedenen Nutzpflanzenarten von den life-sience Firmen in Milliarden schwere Gewinne umgewandelt. Voraussetzung hierfür: sie erlangen das Patentrecht auf die Nutzung der Arten.
Das Thema wird in südlichen, tropischen Ländern schon seit langem viel und heiß diskutiert, ist hier die Bevökerung noch sehr uninformiert. Aus diesen Gründen starten Gruppen aus der Bundesrepublik und Gruppen aus mehreren anderen europäischen Staaten in Kooperation mit der philippinischen Organisation REAPS (Rural Enlightenment and Accretion in Philippine Society) eine zweijährige Kampagne gegen Biopiraterie.
Die EU ist zusammen mit den USA und der WTO einer der grössten Unterstützer der Biopiraterie, da sich durch sie auch viele europäische Firmen bereichern. Das europäische Patentamt hat bisher schon sehr viele "Biopatente" bewilligt. Mit Beitritt der assoziierten Staaten werden diese Patente auch verpflichtend für diese Länder. Dies hätte katastrophale Folgen für den dortigen stark ausgeprägten Agrarsektor.
Im nächsten Sommer wird das Umweltbildungschiff Lovis gegen die Biopiraten auf der Ostsee segeln. Nicht nur ein Schiff wird gegen die Piraterie segeln, auch die Estelle aus Finnland (Eine-Welt-Dreimast Segelschiff) ist in dieser Kampagne mit dabei. Die Kampagne führt von Hafen zu Hafen rund um die Ostsee, in denen lokale Gruppen Seminare, Aktionen, Ausstellungen u.ä. vorbereiten.