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Ostsee

Greenpeace warnt vor Ein-Hüllen-Tankern

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Unter dem Protest der Umweltorganisation Greenpeace hat der Uralt-Tanker "Byzantio" am Wochenende seinen Weg durch die Ostsee fortgesetzt. Die Umweltaktivisten beobachteten das unter maltesischer Flagge laufende Schiff beim Törn von Bord des Greenpeace-Schiffes "Beluga" aus. Bei seiner Fahrt musste der mit 55.000 Tonnen Schweröl beladene Tanker auch die gefährliche Kadetrinne zwischen der deutschen und der dänischen Küste passieren. Vor dem Hintergrund der Ölpest nach dem Untergang der "Prestige" an der spanischen Küste warnte Greenpeace vor den Gefahren einer ähnlichen Katastrophe in der Ostsee. Erst am Freitag war vor Kopenhagen ein anderer Öltanker auf Grund gelaufen. Aktivisten von Greenpeace hatten bereits das Auslaufen vom estnischen Hafen Tallin mit Protesten begleitet und eindringlich vor der Fahrt des völlig überalterten Tankers gewarnt. Das Schiff besitze ähnlich wie die vor Spanien auseinander gebrochene und gesunkene "Prestige" nur eine einzige Hülle und stelle damit eine akute Gefahr dar. Der Tanker wird mit seiner Ölfracht auf dem Weg nach Singapur nach der Passage von Ost- und Nordsee auch an der spanischen Küste vorbeifahren. Eigner der gefährlichen Ölfracht ist laut Greenpeace erneut die Crown Resources AG. Die Schweizer Firma hatte auch die gesunkene "Prestige" gechartert.


Am Sonntagabend erwarteten die Greenpeace-Aktivisten den Tanker an der Kadetrinne, die er bei Dunkelheit durchfahren musste. Die Kadetrinne, eine Engstelle zwischen der deutschen Halbinsel Darß und der dänischen Insel Falster, ist eine der am stärksten befahrenen Schifffahrtsrouten in Europa ohne Lotsenpflicht. In den vergangenen Jahren war es hier wiederholt zu Havarien gekommen, als Schiffe in der engen Fahrrinne auf Grund liefen.

"Wenn der Tanker hier einen Unfall hat, dann ist die deutsche Küste von Lübeck über Rostock und Rügen bis nach Usedom schwarz", sagte Greenpeace-Schifffahrtsexperte Christian Bussau. Rund 50 Prozent der weltweiten Tankerflotte seien älter als 25 Jahre und hätten nur eine Schiffshülle. Die Internationale Schifffahrtsorganisation IMO jedoch wolle solche Tanker noch bis zum Jahr 2015 erlauben. Erst danach solle es ein generelles Verbot für diese Schiffe geben, kritisierte Bussau.

Alarm schlugen die Umweltschützer auch angesichts eines erneuten Vorfalls an der dänischen Küste. Erst am Freitag war vor Kopenhagen der unter britischer Flagge fahrende Tanker "Baltic Swan" auf Grund gelaufen. Das Schiff hat 5.000 Tonnen Öl an Bord und befand sich auf dem Weg von Danzig nach Kopenhagen, als es im Öresund zwischen Dänemark und Schweden auflief. Auch hierbei handle es sich um einen überalterten gefährlichen Ein-Hüllen-Tanker, sagte Greenpeace-Sprecher Björn Jettka. Vor zwei Wochen hatte sich ein ähnlicher Vorfall vor der dänischen Insel Laesö im Kattegat ereignet.

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