Die Umweltkatastrophe, so das Magazin weiter, werde noch verschärft durch das chaotische Krisenmanagement der spanischen Regierung. So seien zum Beispiel zehn Tage nach Beginn des Desasters nicht genügend Container zur Entsorgung des Ölschlamms bereit gestellt gewesen. Helfer hätten die Masse mit den Händen einsammeln müssen, weil nicht einmal genügend Schaufeln für die Freiwilligen vorhanden waren.
Die "Prestige" war am 13. November vor der Küste Galiciens leck geschlagen. Spanische Behörden hatten es nicht erlaubt, dass der Tanker in einen Hafen des Landes geschleppt wurde. Auch die Weiterfahrt zu holländischen Häfen war dem Schleppverband verwehrt, weil Frankreich und Großbritannien ihre Hoheitsgewässer sperrten. Die Entsorgung des Havaristen auf den Kapverdischen Inseln vor Afrika vereitelte schließlich das portugiesische Kriegsschiff. Beobachtungen zufolge tritt aus den gesunkenen Wrackteilen der "Prestige" weiter Schweröl aus. Spanien droht nun die größte Ölpest seiner Geschichte.