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Für die Entwicklung einer Software-Umgebung, die es ermöglicht, eine der größten im Internet verfügbaren Datenbanken für multimediale Sprachressourcen aufzubauen, haben Forscher vom Max- Planck-Institut für Psycholinguistik in Njimegen/Niederlande den diesjährigen Heinz-Billing Preis erhalten. Die komplexe Software erlaubt Audio- und Videoaufnahmen und kann von Wissenschaftlern weltweit direkt zugegriffen werden. Das Max-Planck-Institut für Psycholinguistik wolle damit die Vielfalt der Sprachen zu erhalten. Gegenwärtig umfasse die dortige Datenbank mehr als 15.000 so genannte Sessions, also linguistisch bedeutsame Einheiten, wie Interviews oder Mitschnitte eines Gesanges in einer Minderheitensprache.


Damit blieben die Sprachen einer wissenschaftlichen Analyse zugänglich, berichtet das Institut. Derzeit werden noch etwa 6.500 Sprachen weltweit gesprochen. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zum Ende des 21. Jahrhunderts zwischen 60 und 70 Prozent dieser Sprachen verschwinden werden. Jede dieser Sprachen sei eng mit der Kultur ihrer Sprecher verbunden. Von daher verliere die Menschheit mit jeder aussterbenden Sprache auch ein Stück ihres geistigen Reichtums. Doch in vielen Fällen sei das Aussterben der Sprachen nicht aufzuhalten. Eine der größten Herausforderungen bestehe heute deshalb darin, die vom Aussterben bedrohten Sprachen in ihrem sozialen Kontext systematisch aufzuzeichnen, um zumindest einige davon für künftige Generationen zu bewahren.

Wichtig für die Konservierung der Ressourcen sei daher auch ein direkter und schneller Zugriff, um das Material und die eingegebenen Annotationen immer wieder zu überprüfen und damit Fehler zu vermeiden sowie weitergehende psycholinguistische Analysen zu ermöglichen.

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