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Tankerhavarie

Umweltverbände fordern europaweites Gesetz für Entschädigung

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Zwei Tage nach dem Untergang des Öltankers „Prestige“ im Atlantik versuchen Experten und Umweltorganisationen, den Ölteppich abzupumpen. Unwetter und rauhe See behindern dabei die Säuberungsarbeiten. Die bereitstehenden Schlepper könnten nach Angaben der spanischen Behörden auf Grund des schlechten Wetters nicht eingesetzt werden. Die spanische Regierung plant, die betroffene Region zum Notstandsgebiet zu erklären. Das würde die rechtlichen Vorraussetzungen für eine Entschädigung der Fischer schaffen. Derweil fordern Umweltschützer ein europäisches Gesetz, das den Schadensersatz bei Schiffsunglücken einheitlich regelt. Damit sollten sämtliche Umweltschäden von den Verursachern selbst, also von den Ölgesellschaften und ihren Versicherern, beglichen werden, so der WWF.


Bislang zahlten die Versicherungen der Schiffe in der Regel nur einen Bruchteil der anfallenden Kosten. Nach Meinung des WWF wird erst durch den Zwang zu vollem Schadensersatz das Risiko einer Umweltkatastrophe für die verantwortlichen Firmen so groß, dass sie selbst alle Anstrengungen unternehmen würden, um solche Ereignisse zu vermeiden.

Auch nach Tankerunfällen entstünden erhebliche Kosten: Das Öl müsse auch in unzugänglichen Bereichen eingesammelt und fachgerecht entsorgt werden, die Natur und Schutzgebiete müssten wieder hergestellt werden. Der WWF fordert weiterhin, dass künftig der Einsatz der vielen Helfer in die Schadensbilanz aufgenommen und entlohnt wird. Ebenso sollen sämtliche Ausfälle für die Fischerei und für den Tourismus, inklusive aller nach gelagerten Bereiche wie zum Beispiel Fischverarbeitung und Gastronomie, ausgeglichen werden.

Während die spanische Regierung nach dem Untergang der "Prestige" mit Folgekosten in Höhe von 42 Millionen Euro rechnet, geht der WWF bei einer Vollkostenrechnung von einer vielfachen Summe aus. Die bisher im Fall "Prestige" zu erwartenden Versicherungssummen deckten diese Kosten bei weitem nicht ab. Der WWF rät, sich den Fall der 1989 vor Alaska havarierten "Exxon Valdez" zum Vorbild zu nehmen: Der verursachende Ölkonzern musste damals durch mehrere Milliarden Dollar den durch 40.000 Tonnen Rohöl entstandenen Schaden ausgleichen.

In den USA sind die von den Ölgesellschaften erwarteten Sicherheitsstandards schon heute höher. In besonders empfindlichen Gebieten müssen Tanker beispielsweise stets von Schleppern begleitet werden.

Laut WWF seinen die Folgen für die Umwelt bereits absehbar: Zehntausende tote Vögel, schwer geschädigte Fisch- und Muschelbestände und die Beseitigung des Schweröls an den Stränden und Felsen der Küste würden die Helfer vor Ort noch lange in Anspruch nehmen und Kosten verursachen.

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