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OECD-Studie

Spaß am Lesen bringt gute Leistungen

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Knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung der PISA-Studie hat die OECD am Dienstag zwei weitere Studien vorgelegt: "Reading for Change" und "Education Policy Analysis". In beiden Studien wurden die Ergebnisse der ersten PISA-Studie noch einmal genauer untersucht, um Zusammenhänge mit Schulsystemen und sozialen Hintergründen zu erkennen. Vor allem was die Freude am Lesen angeht, stünden die deutschen Schüler nach den jüngsten Analysen noch schlechter da, als schon zuvor berichtet die OECD. Nach den Studien ist die Freude der Schüler am Lesen aber verantwortlich für ihre Lesekompetenz. Sie sei sogar wesentlich wichtiger als ihre soziale Herkunft. 15-Jährige, die viel lesen, erreichten demnach selbst dann klar bessere Ergebnisse als ihre wenig lesenden Alterskameraden, wenn die Vielleser aus sozial benachteiligten Familien stammten, die Wenigleser hingegen aus besser situierten, sozial intakten Familien.


Von Bedeutung sei das soziale Umfeld vor allem mit Blick auf die Schulen. Viele sozial schwache Schüler an einer Schule drückten offensichtlich das Leistungsniveau - ein Effekt der insbesondere an deutschen Schulen zu beobachten sei.

Hinzu komme die Frage, wie früh gute und schlechte Schüler in verschiedene Schulformen aufgeteilt werden und wie viele Freiräume die Schulen selbst bei der Gestaltung ihres Unterrichts haben sollten. Schulsysteme mit großen Freiräumen, in denen gute und schlechte Schüler gemeinsam unterrichtet werden, schnitten bei PISA besser ab als solche, die - wie in Deutschland - früh selektieren und den Unterricht streng reglementieren.

Die hohen Leistungsunterschiede der Schüler in Deutschland würden zu 75 Prozent an den Schulen produziert. Im PISA-Musterland Finnland seien hingegen nicht nur die Unterschiede zwischen den Schülern deutlich geringer, sondern auch der Anteil der Schulen an diesen Unterschieden liege mit elf Prozent deutlich niedriger.

Klar müsse aber sein, dass jegliche Reformen, die heute initiiert werden, sich erst in rund 20 Jahren in konkreten Ergebnissen niederschlagen. Statt kurzsichtiger Veränderungen, die auf schnelle Resultate angelegt sind sei deshalb eine langfristig orientierte Strategie erforderlich.

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