Die Forscher um Eric Williams erstellten eine Material- und Energiebilanz eines 32-Megabyte-DRAM-Chips. Sie verfolgten dessen Lebenszyklus durch jeden Produktionsschritt vom Rohmaterial bis hin zum Endprodukt. Im Zuge dessen schätzte das Team die beim Produktionsprozess benötigte Gesamtenergie und den fossilen Brennstoff- und Chemikalienverbrauch. Demnach werde nur ein Viertel der insgesamt benötigten Energie für die eigentliche Funktion des Mikrochips gebraucht. Rund die Hälfte davon gehe für die Produktion von hochreinem Silizium aus Rohsilizium auf.
Die Ergebnisse haben wesentliche Auswirkungen auf die Diskussion der Dematerialisation, also jenem Konzept, bei dem der technologische Fortschritt zu einer drastischen Reduktion des Materialanteils und Energieverbrauchs des produzierten Gutes führen sollte. Mikrochips werden aufgrund der enormen Leistungsfähigkeit bei minimaler Größe häufig als Paradebeispiel der Dematerialisation angeführt. Die neuen Ergebnisse führen zu der Annahme, dass dies nicht der Fall ist.