Für Wirbel sorgte zuletzt der Abschuss eines Seeadlers im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Der Schütze gab damals an, den seltenen Greifvogel für eine Wildgans gehalten zu haben. Bei Rathenow beendeten am Samstagabend von den Vogelschützern alarmierte Polizeibeamte eine Gesellschaftsjagd am Rande des Naturschutzgebietes "Gülper See". Fünf Gastjäger aus Nordrhein-Westfalen wurden dabei erwischt, wie sie in unmittelbarer Nähe eines Schlafgewässers zahlreiche Gänse erlegten. Dabei wurde auch ein streng geschützter Kranich von Schrotkugeln verletzt.
Am Sonntagmorgen musste die Polizei erneut ausrücken, weil an der selben Stelle erneut Schüsse aus dem Schutzgebiet zu hören waren. Diesmal waren gleich 9 Gastjäger in der Jagdverbotszone unterwegs und schossen dort Gänse ab. Gegen die ertappten Jäger wurde Anzeige wegen Verstößen gegen das Landesjagdgesetz Brandenburg , das Bundesjagdgesetz sowie Missachtung der Verordnung des Naturschutzgebietes erstattet.
Die Vogelschützer werden auch in den nächsten Wochen regelmäßig überwachen, ob Jäger bei der Gänsejagd gegen Schutzvorschriften verstossen. Hauptaugenmerk gilt dabei den Europäischen Vogelschutzgebieten entlang der Flüsse Elbe und Havel, in denen auch ein Großteil der nord- und osteuropäischen Populationen der streng geschützten Kraniche überwintert.