Im Ringen um ein Finanzierungskonzept zur Rettung des Mobilfunkanbieters MobilCom zeichnet sich keine Einigung ab. Es werde weiter verhandelt, sagte ein MobilCom-Sprecher am Freitag in Büdelsdorf. Es sei nicht abzusehen, dass noch im Laufe des Tages eine Entscheidung falle. Als Knackpunkt gelte die Zustimmung von MobilCom-Gründer und Großaktionär Gerhard Schmid, der zusammen mit seiner Frau knapp die Hälfte der Anteile besitzt. Am Donnerstagabend hatten die MobilCom-Gläubigerbanken dem Unternehmen bereits zum vierten Mal einen Zahlungsaufschub des fälligen UMTS-Kredits in Höhe von 4,7 Milliarden Euro gewährt. Damit soll MobilCom weitere zwei Wochen Zeit bekommen, mit allen Beteiligten eine Einigung über das Finanzkonzept zu finden.
France Télécom hatte im Juni die Kooperation mit MobilCom beendet und damit eine Finanzkrise bei dem Büdelsdorfer Unternehmen ausgelöst. Die Insolvenz wurde bislang mit einem Überbrückungskredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgewendet. Weiteres Geld öffentlicher Banken soll erst nach einer endgültigen Einigung mit France Télécom fließen.
Nun laufen seit Wochen Gespräche zwischen dem Unternehmen, Gläubigern und dem MobilCom-Großaktionär France Télécom, der 28,5 Prozent der Anteile hält. Dabei geht es vor allem um die Frage, ob und in welchem Ausmaß der französische Konzern zur Übernahme der Verbindlichkeiten aus dem Aufbau des UMTS-Netzes in Höhe von rund sieben Milliarden Euro bereit ist.