Der behandelnde Arzt, Professor Thomas Zilker, hatte bereits am Montag betont, dass er bei den Patienten keine Spätfolgen durch das von den russischen Einsatzkräften eingesetzte Gas erwartet. Ganz auszuschließen seien Spätfolgen jedoch nicht, weil die Russen nach wie vor die genaue Zusammensetzung des eingesetzten Gases verheimlichten, kritisierte Zilker. Bei den in München versorgten Opfern handelt es sich um ein 18-jähriges Mädchen aus Bayern und einen Mann aus Baden-Württemberg.
Sie waren unter den rund 700 Geiseln, die tschetschenische Rebellen in einem Moskauer Theater festgehalten hatten. Vor der Befreiung hatten russische Sondereinsatzkräfte Gas ins Innere geleitet und so die Geiselnehmer, aber auch Hunderte ihrer Gefangenen betäubt. Insgesamt kamen letzten Berichten zufolge 118 Geiseln ums Leben. Ursache soll bei vielen das Gas gewesen sein.
Die „Berliner Zeitung“ vom Dienstag berichtet unter Berufung auf russische Augenzeugen, viele der betäubten Geiselnehmer seien durch Genickschüsse des Einsatzkommandos getötet worden. Die Tschetschenen hätten vor dem Sturm auch nicht begonnen, Geiseln zu erschießen sondern noch immer auf Verhandlungen gehofft.