Die Studie hatte unter anderem ergeben, dass in Deutschland viel weniger junge Menschen ein Studium aufnehmen als im OECD-Durchschnitt. Ebenso liegt die Bundesrepublik bei der Absolventenzahl am unteren Ende der Skala. Weitere Ergebnisse sind eine unterdurchschnittliche Zahl von Unterrichtsstunden insbesondere für Primarstufenschüler und eine negative Bewertung der Lehrerleistung durch die Schüler. So gaben nur 41 Prozent der 15-Jährigen an, dass sich ihr Lehrer für den Lernfortschritt des Einzelnen interessiert.
Die schlechte Beurteilung des Unterrichtsklimas in der OECD-Studie bezeichnete sie als "erschütterndes Ergebnis". Daraus leitete Bulmahn die Aufforderung ab, die Verbesserung der Unterrichtsqualität in der Bund-Länder-Kommission voranzutreiben, und erklärte die Bereitschaft des Bundes, seinen finanziellen Beitrag für eine "nationale Evaluationsagentur" zu leisten.
Die von der rot-grünen Koalition in Berlin vereinbarte Förderung von Ganztagsschulen wertete Bulmahn als eine wichtige Säule für bessere Lernergebnisse. Eine individuelle Förderung der Schüler brauche mehr Zeit, betonte sie.
Die Ministerin verwies außerdem auf die Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen, die "erhebliche Faktoren für die Studienbereitschaft" seien. Auch müsse die "deutlich zu hohe" Abbrecherquote gesenkt werden, beispielsweise über eine weitere Verbesserung der finanziellen Situation Studierender, aber auch über eine bessere Studienberatung und -betreuung. Bulmahn forderte die Bundesländer auf, die entsprechende Rahmengesetzgebung des Bundes "zügig" umzusetzen.