"Diese Art der Werbung zeigt, dass die Reform des Agrarmarketings und des Absatzfondsgesetzes in der letzten Legislaturperiode auf halber Wegstrecke liegen geblieben ist", so Thomas Isenberg. "Statt lediglich Fleischprodukte plakativ oder unseriös anzupreisen, sollte die Bundesregierung sicherstellen, dass das jährlich rund 70 Millionen Euro umfassende Budget des Absatzfonds der deutschen Agrarwirtschaft für wahrhaftige und differenzierte Verbraucherinformation ausgegeben wird", fordert Isenberg. Verbraucherschutz, Tier- und Umweltschutzaspekte sollten einen eindeutigen Vorrang vor reiner Produkt- und Imagewerbung erhalten.
So sollten Verbraucher darauf hingewiesen werden, dass bei einer ausgewogenen Ernährung gemäß der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung "Mengen von 300 - 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche reichen". Hingegen lag der tatsächliche durchschnittliche Verbrauch eines Bundesbürgers laut der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle für Erzeugnisse der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft im Jahr 2001 bei etwa 170 Gramm - dies jedoch pro Tag. Auch sollten Verbraucher umfassender über die mit der Fleischproduktion verbundenen Probleme des Tier- und Umweltschutzes informiert werden. Aspekte des Tierschutzes und möglichst artgerechter Haltungsformen müssen klar und deutlich kommuniziert werden, damit Verbraucher auch beim Konsum von Agrarprodukten bewusste Entscheidungen treffen und Verantwortung für die Art und Weise der Fleischproduktion übernehmen können.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband forderte die Bundesregierung auf, das im letzten Jahr novellierte Absatzfondsgesetz nachzubessern. Um die Verbraucherinteressen zu stärken, fordert der vzbv zudem einen Sitz im Verwaltungsrat der CMA. Des weiteren sollten die konkreten Werbemaßnahmen der Absatzfondsgeschäftsführung jeweils einer Verbraucherverträglichkeitsprüfung unterzogen werden.