"Wer von der Bahn auf das Flugzeug umsteigt, trägt mit seiner Reise etwa 10 bis 20 Mal stärker zur Klimaerwärmung bei", sagte Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer. Wenn Billiganbieter mit der Aufforderung zum Umsteigen würben, erwiesen sie dem Klimaschutz einen Bärendienst. "Billig-Airlines kommen Umwelt und Menschen teuer zu stehen. Die nächste Hochwasserkatastrophe wird das wieder drastisch deutlich machen."
Noch ohne die Zunahme bei den Billiganbietern zu berücksichtigen habe die Bundesregierung bereits in ihrem "Verkehrsbericht 2000" eine Verdoppelung des Flugverkehrs bis 2015 prognostiziert. Der Zuwachs bei den Billigfluglinien verstärke diesen Trend weiter. Durch höhere Stickoxid- und Kohlendioxid-Emissionen sowie durch Wolkenbildung auf Grund von Kondensstreifen entwickele sich der Flugverkehr mehr und mehr zum "Klimakiller Nummer 1". In wenigen Jahren werde die Klimaschädlichkeit der Flugzeuge die des Straßenverkehrs übersteigen.
Um dem entgegen zu wirken, müssten dem Flugverkehr endlich die Kosten für seine Umweltschäden voll angelastet werden. Vorrang habe dabei die Einführung einer EU-weiten Emissionsabgabe. Dies sei ein wichtiger Schritt zur fairen Kostenanlastung. International müsse außerdem möglichst schnell die Steuerbefreiung für Kerosin abgeschafft werden.
"Es ist nicht hinnehmbar, dass die Bahn auf Diesel und Strom Steuern zahlt, die Fluggesellschaften das Kerosin aber steuerfrei bekommen", meint Gerrit Schrammen, BUND-Verkehrsexperte. Er kritisiert zudem, dass die Fluggesellschaften bei internationalen Flügen zudem keine Mehrwertsteuer auf die Flugtickets zahlen müssen. Deshalb begrüße der BUND die Absicht der Bundesregierung, zumindest auf Flügen innerhalb der EU die Mehrwertsteuer zu erheben.
Mit der Zunahme der Flugbewegungen steige auch die Belastung der Flughafen-Anwohner durch Lärm und Schadstoffe. Als eine geeignete Gegenmaßnahme forderte der BUND eine Verschärfung des Fluglärmgesetzes.