DRV-Sprecherin Sibylle Zeuch betonte, es lägen bislang "relativ wenig vorzeitige Rückflugwünsche vor". Es sei gegenwärtig "noch nicht abzusehen", ob infolge der Terroranschläge eine Stornierungswelle bevorstehe. Im Jahr 2000 seien mehr als 150.000 Deutsche nach Indonesien gereist.
Der deutsche Touristikkonzern TUI sagte unterdessen für diese Woche alle Reisen auf die indonesische Urlaubsinsel sowie Rundreisen und Ausflüge vor Ort ab. Die Kunden bekämen den vollen Reisepreis erstattet oder nach Wunsch auf andere Reiseziele umgebucht, teilte ein TUI-Sprecher mit. Derzeit seien rund 200 deutsche Urlauber mit TUI auf Bali. Vier von ihnen wollten ihren Urlaub vorzeitig abbrechen und nach Deutschland zurückfliegen.
Trotz der Anschläge erwartet die TUI nur geringe Auswirkungen auf das Geschäft. "Es ist möglich, dass kurzfristig in Südostasien die Nachfrage nach unten geht", sagte der Sprecher. Nach den Anschlägen auf der tunesischen Urlaubsinsel Djerba vor einigen Monaten waren die Buchungen massiv gesunken.
Neckermann, die wichtigste deutsche Veranstaltermarke des Thomas-Cook-Konzerns, vermisste am Montag nach den Bombenattentaten einen Urlaubsgast. Ein weiterer der 100 auf Bali befindlichen Neckermann-Gäste sei verletzt worden und befinde sich in einem Krankenhaus im australischen Darwin, sagte ein Konzernsprecher. Insgesamt seien rund 500 Urlaubsgäste des Unternehmens auf der Insel. Alle für Oktober gebuchten Bali-Reisen könnten kostenlos storniert beziehungsweise umgebucht werden.
Beim Last-Minute-Anbieter L'Tur wurden bislang gut zehn Prozent der für die nächsten 14 Tage gebuchten Bali-Flüge storniert. "Von über 200 Flügen gab es für etwa 20 bis 30 Anfragen für eine Umbuchung", sagte L' Tur-Sprecher Markus Faller.
Nach Angaben von Verbraucherschützern haben Urlauber, die nach dem Terroranschlag ihre bereits gebuchte Bali-Reise nicht mehr antreten wollen, einen Anspruch auf kostenlose Stornierung. Ein Anspruch auf Umbuchung bestehe aber nicht.
Bei den Anschlägen auf Bali am Wochenende kamen nach vorläufigen Angaben mehr als 180 Menschen ums Leben, darunter eine deutsche Frau. Unter den mehr als 300 Verletzten befanden sich nach gegenwärtigem Stand zehn deutsche Staatsbürger. Es sei nicht auszuschließen, dass unter den zwölf vermissten Bundesbürgern weitere Todesopfer sind, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Bela Anda.