Der blutigste Anschlag ereignete sich am Samstagabend (Ortszeit) vor einem Nachtclub im Badeort Kuta Beach. Der Großteil der Opfer sind nach Angaben der indonesischen Regierung Ausländer. Kuta gilt vor allem bei Australiern als beliebter Urlaubsort. Ein Sprengsatz detonierte auch in Manado, in der Provinz Sulawesi. Fischer sagte, er sei "schockiert und entsetzt" über die Terroranschläge. Bundespräsident Johannes Rau drückte in einem Schreiben an die indonesische Präsidentin Megawati Sukarnoputri seine Bestürzung über die Anschläge aus.
Die fünf Schwerverletzten aus Deutschland wurden nach Angaben von Fischer zur weiteren Behandlung nach Australien ausgeflogen . Dabei handelt es sich um eine Frau aus Niedersachsen, zwei Personen aus Mecklenburg-Vorpommern sowie je eine Person aus Rheinland-Pfalz und Bayern. Zwei Männer aus Niedersachsen beziehungsweise Thüringen, die leichte Verletzungen davon trugen, hätten das Krankenhaus inzwischen verlassen, berichtete die Ministeriumssprecherin. Die Herkunft des achten Verletzten ist noch unklar. Die betroffenen Deutschen würden vom deutschen Honorarkonsul vor Ort betreut. Zudem seien ein Konsularbeamter und der Regionalarzt der deutschen Botschaft in Jakarta nach Bali entsandt worden.
Das Auswärtige Amt änderte nach den Anschlägen seine Sicherheitshinweise für Indonesien und riet, Bali "bis auf Weiteres zu meiden". Die Hintergründe der Taten seien noch nicht aufgeklärt, mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko müsse gerechnet werden, begründete das Ministerium seine Empfehlung. Auf Bali selbst sollte auf "unnötige Reisen" und "Besuche in Unterhaltungslokalen" verzichtet werden. Reisende können Hinweise auch unter der Telefonnummer 01888/171000 erhalten.
Die Reisekonzerne Thomas Cook und TUI, die derzeit 100 beziehungsweise 200 deutsche Urlauber vor Ort haben, boten ihren Kunden frühzeitige Rückflüge an. Ob die Unternehmen in den nächsten Tagen Reisen nach Bali vornehmen werden, machten beide Sprecher von der Entwicklung in den kommenden Tagen abhängig.