Starke Rückgänge sind laut Neumann bei den deutschen Ausstellern zu verzeichnen: Mit 2128 Teilnehmern nehmen in diesem Jahr rund zehn Prozent weniger teil als noch 2001. Die Zahl der ausländischen Aussteller stieg dagegen leicht auf 4247. Von einer Krise wollte der Buchmessedirektor nicht reden.
Nach Angaben des Börsenvereins musste der Buchhandel in den ersten acht Monaten dieses Jahres einen Umsatzrückgang von durchschnittlich 1,2 Prozent hinnehmen. Eine im Juli durchgeführten - noch nicht veröffentlichten - Konjunkturumfrage des Börsenvereins habe ergeben, dass im ersten Halbjahr 2002 mehr als 60 Prozent der Händler einen deutlich verringerten Umsatz gegenüber dem Vorjahr erzielten, sagte Vereinsvorsteher Dieter Schormann. Lediglich 15,9 Prozent der Sortimentsbuchhandlungen konnten demnach ihre Umsätze steigern. Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft hoffte Schormann jedoch, dass der Buchhandel zum Ende des Jahres eine "schwarze Null" schreibe.
Trotz niedrigerer Ausstellerzahl kommen bei rund 2000 Veranstaltungen im Rahmen der Buchmesse Comicfans ebenso auf ihre Kosten wie die Freunde elektronischer Medien. Schwerpunktthema ist unter dem Motto "Bridges for a World Divided" die Globalisierung. Als Gastland präsentiert EU-Beitrittskandidat Litauen seine Kultur. Mit der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche erreicht die Messe am Sonntag ihren Höhepunkt. Geehrt wird der nigerianische Schriftsteller Chinua Achebe.
Neumann kündigte unterdessen die Fortsetzung des Gastländer-Programms der Frankfurter Buchmesse über das Jahr 2003 hinaus an. Die Präsentation eines Landes stelle einen "unverzichtbaren Bestandteil" der Buchmesse Frankfurt dar, unterstrich der Buchmesse-Direktor. Zudem solle der Bereich Kinder- und Jugendliteratur künftig stärker hervorgehoben werden.