"Die Ergebnisse zeigen: Auch wenn von der großen Müslimania längst nichts mehr zu spüren ist, liegen Umweltschutz und Ressourcenschonung weiter sehr im Trend. Allerdings sehen viele Studierende noch Nachholbedarf," so UNICUM-Chefredakteur Wolfgang Koschny. Bei der Ermittlung der "Top Acht Unis" waren 12 Umweltkategorien entscheidend - beispielsweise die Verwendung von Recyclingpapier, die Sortierung von Wertstoffen sowie der Einsatz von Mehrweggeschirr und Pfandflaschen in der Mensa. "Zahlreiche Hochschulen heben sich durch besondere Umweltprojekte hervor", so Dr. Heike Schiffler, Kommunikationschefin des Grünen Punkts. "Die Aktivitäten reichen von Elektronikschrott-Börsen über den Einsatz von Brauchwassersystemen bis hin zur Teilnahme am Öko-Audit."
Die Pressestellen der Unis sind zu durchschnittlich 87 Prozent der Meinung, dass an ihrer Hochschule "viel" bis "sehr viel" für den Umweltschutz getan wird. 85 Prozent konnten durch ihr Umwelt-Engagement Kosteneinsparungen erzielen. Die befragten Studentenwerke stützen dieses Bild: Aus ihrer Sicht gehören Maßnahmen wie der Einsatz von Mehrwegverpackungen, Abfalltrennung in den Mensaküchen und die Bevorzugung regionaler Produkte für das Mensässen zu den "ökologischen Standards".
Skeptischer äußern sich die befragten ASten: Von ihnen halten im Durchschnitt lediglich rund 44 Prozent die Öko-Aktivitäten ihrer Uni für ausreichend. Bei den Studierenden liegt der Wert ebenfalls bei durchschnittlich nur 42 Prozent, bei den "Top Acht" dagegen bei 61 Prozent. Auffällig ist zudem, dass an den drei bestplatzierten Unis die Studiengänge Ökologie, Landschaftsökologie oder Umweltwissenschaften angeboten werden. Während 84 Prozent aller Studierenden Umwelttechnologien für "besonders wichtig" halten, sind es bei der Umweltpolitik lediglich knapp 60 Prozent.
Gefragt wurde auch nach der Verkehrsmittelwahl. Danach schwingen sich 43 Prozent der Studis vorzugsweise auf das Fahrrad, um zum Hörsaal zu gelangen. Eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Drahtesel-Nutzern gibt es in Orten wie Freiburg und Göttingen. 39 Prozent der Studierenden benutzen in der Regel den ÖPNV, besonders viele in großen Städten wie München, Hamburg oder Essen. 76 Prozent nutzen das Semesterticket. Per Auto oder Motorrad sind die wenigsten unterwegs. Und von Fahrgemeinschaften machen lediglich Informatiker und Maschinenbauer in nennenswertem Umfang Gebrauch.