Der Arbeitgeberpräsident zeigte sich auch zuversichtlich, dass die Missstimmung zwischen Wirtschaft und Regierung aus dem Wahlkampf überwunden werden könne. Der Kanzler hatte bestimmte Wirtschaftsfunktionäre unter anderem als "die fünfte Kolonne der Opposition“ bezeichnet. "Was scharfe Töne angeht, da halte ich es mit dem Fußball: Dort gibt es hin und wieder auch mal eins auf die Socken. Das gehört dazu“, sagte Hundt. Er widersprach auch der Vermutung, die Wiederwahl von Rot-Grün könnte die Stimmung bei den Wirtschaftstreibenden trüben.
"Wichtig ist für die deutsche Wirtschaft, welche Reformsignale in Richtung Arbeitsmarkt und Sozialversicherungssysteme von der neuen Regierung unmittelbar nach der Wahl ausgehen.“ Er erwarte von dieser Regierungskonstellation durchaus auch die Möglichkeit, dass wichtige Einigungen mit den Gewerkschaften möglich seien. "Die Grünen haben beispielsweise in Fragen des Arbeitsmarktes und der Sozialpolitik im Laufe der letzten Legislaturperiode teilweise Positionen eingenommen, die näher bei der Wirtschaft waren als die der SPD“, hob Hundt hervor. Zu Gute könnte der Wirtschaft, anders als bei einer unions-geführten Regierung, auch kommen, dass die Kanzler-Partei SPD gute Kontakte zu den Gewerkschaften habe.