In dieser Studie wurden jedoch nicht nur die einzelnen ökologischen Eigenschaften von Verpackungen berechnet. Vielmehr flossen in die Analyse auch die ökologischen Zukunftsperspektiven der untersuchten Systeme unter Berücksichtigung verschärfter gesetzlicher Rahmenbedingungen mit ein. In diesem Zusammenhang werden in den nächsten Jahren vor allem die Bereiche Transport (neue Abgasnormen für Lkws) und Entsorgung (thermische Behandlung von Abfall vor Deponierung) eine wesentliche Rolle spielen.
Erneut kommt die diesjährige Untersuchung zu dem Schluss, dass "sich zwischen den bestehenden Glas-Mehrwegsystemen und Getränkekartons bei stillem Mineralwasser und anderen kohlesäurefreien Getränken sowie Wein kein entscheidender ökologischer Vor- oder Nachteil erkennen lässt".
Bei Getränkekartons sei die Optimierung - so das UBA - in erster Linie auf eine Verringerung des Verpackungsgewichts zurück zu führen. Aber auch die hohen Recyclingkapazitäten und -quoten für die Kartons sind als positive Entwicklungen berücksichtigt. "Optimale Transporteigenschaften und ein hoher Energiewert verschaffen den Kartons zusätzlich gute Voraussetzungen, um auch in Zukunft den ökologisch vorteilhaften Verpackungen zugerechnet zu werden", heißt es.
Laut der aktuellen Studie tragen die Transportentfernungen von den Abfüllern zu den Verbrauchern "in einem erheblichen Maße zu den Ergebnissen der Ökobilanz bei." Bei den schweren Mehrwegverpackungen mit der Notwendigkeit zum Rücktransport trete dieser Einfluss besonders in Erscheinung. Mit einem durchschnittlichen Gewicht von nur 28 Gramm pro 1- Liter-Verpackung sowie der Entsorgung bzw. Sammlung zwecks anschließender Wiederverwertung direkt in den Haushalten fahren Getränkekartons hier klare Umweltvorteile ein.
In Deutschland fallen pro Jahr rund 15 Mio. Tonnen Verpackungsabfälle an. Etwa 2,3 Mio. Tonnen davon sind Getränkeverpackungen, in die jährlich über 39 Mrd. Liter Getränke (Wasser, Säfte, Erfrischungsgetränke, Wein) und Konsummilch abgefüllt werden.