Totale Kriegsdienstverweigerer lehnen sowohl den Wehr- als auch den Zivildienst ab, weil auch letzterer eine Form der Wehrpflichterfüllung ist. Die Gesetzeslage sieht die Heranziehung anerkannter Kriegsdienstverweigerer für unbewaffnete Hilfstätigkeiten im "Verteidigungsfall" vor. Mit der konsequenten Ablehnung beider Dienstarten widersetzen sich die Totalen Kriegsdienstverweigerer dieser Einplanung.
Erwartet werden zu dem Treffen rund 40 Gruppenvertreter und Einzelpersonen, darunter auch der Potsdamer Totalverweigerer Volker Wiedersberg, über dessen Fall im April das Bundesverfassungsgericht entschieden hatte. Das Treffen diene der Vernetzung, dem Erfahrungs- und Gedankenaustausch, heißt es in der Einladung. In Arbeitsgruppen werden Themen wie Prozessstrategien und der Umgang mit drohenden Freiheitsstrafen behandelt.
Unter den Teilnehmern wird auch der israelische Kriegsdienstverweigerer Gabriel Wolf sein. Dieser wird bereits am Donnerstag, 29. August, im Berliner Kato über seine Erfahrungen berichten. Der in Deutschland geborene Aktivist, der sich in antimilitaristischen und Menschenrechtsgruppen engagiert, musste im vergangenen Jahr mehrere Wochen in Militärgefängnissen verbringen.