Im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg brach am Vormittag ein Deich auf 30 Metern Länge unter den Wassermassen zusammen. Die meisten Bewohner der inzwischen überfluteten Ortschaft Laasche bei Hitzacker seien aber bereits am Dienstagabend evakuiert worden, sagte eine Kreissprecherin.
Zwei Tornado-Jets der Luftwaffe wurden zu Kontrollflügen entlang der Elbe in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen eingesetzt. Die Flugzeuge sind laut Bundeswehr mit Foto- und Wärmebildkameras ausgestattet, um Daten über den Zustand der Deiche zu sammeln.
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) mahnte unterdessen trotz des leicht gesunkenen Elbpegels in der Prignitz zur Vorsicht. Die Dämme müssten einen großen Druck aushalten. Erfahrungen besagten, dass es zu möglichen Deichrutschen erst nach drei bis vier Tagen kommen könne, sagte er im Deutschlandfunk. Der Scheitel der Flut wird in der Prignitz nach Angaben des Krisenstabes erst für Donnerstag erwartet. Die Elbe bei Wittenberge könnte dann eine Pegelhöhe von 7,75 Meter erreichen.
Auch in Sachsen-Anhalt blieb die Lage trotz sinkender Pegelstände angespannt. Vor allem in den Krisenregionen um Wittenberg und Dessau war die Situation am Morgen nach wie vor kritisch. Gefahr geht vor allem von dem gebrochenen Damm bei Seegrehna aus. Die Wassermassen der Elbe bewegen sich in Richtung der Bundesautobahn A 9 Berlin - München bei Dessau.
Unterdessen wurde bei Mühlbach im Weisseritzkreis ein weiteres Todesopfer der Hochwasserkatastrophe gefunden. Wie das sächsische Innenministerium mitteilte, handelt es sich um die Leiche einer Frau, deren Identität zunächst nicht festgestellt werden konnte. Damit erhöht sich die Zahl der Hochwassertoten auf 16. Weitere 16 Personen werden noch immer vermisst.