Die Zerstörung von natürlichen Lebensräumen kostet jährlich 250 Mrd. Dollar, schätzen die Forscher. Die Studienautoren haben den Wert eines Ökosystems mit dem Nutzen der daraus resultierenden Nahversorgung mit Wasser, Lebensmitteln, einer sauberen Atemluft und der Garantie auf konstantes Klima berechnet. Insgesamt wurden fünf verschiedene Ökosysteme genau untersucht:
- ein malaysischer Regenwald, der intensiver Holzwirtschaft zum Opfer gefallen ist
- ein Stück Regenwald in Kamerun, der wegen der Schaffung von Plantagen gerodet wurde
- ein Manrovenwald in Thailand, der für eine Shrimpszucht abgeholzt wurde
- ein Marschland in Kanada, das für landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt wurde
- und ein Korallenriff auf den Philippinen, das durch Dynamitfischen zerstört wurde.
Bei allen fünf Beispielen kam es zu massiven Problemen. Der Schutz vor Unwettern und Sturmfluten entfiel, es kam zu einer Zunahme von CO2 und einem Einbruch des Tourismus.
Der gesamte Wert des Ökosystems vor der Zerstörung war um mindestens 15 Prozent höher, in einigen Fällen sogar um 75 Prozent. "Weniger als ein Sechzehntel des gesamten Welt-Rüstungsbudgets würde ausreichen, die Umweltsituation des Planeten so zu entspannen, dass ein Weiterbestehen der Ökosysteme garantiert ist", so Paul Jeffries von der UK Royal Society for the Protection of Birds (RSPB), die die Untersuchung mit finanziert hat.
Die Wissenschaftler sehen Falschinformation als Hauptgrund für das Scheitern vieler Umweltprojekte. Hinzu kommen noch lokale Steuervorteile und Förderungen, die kontraproduktiv sind. Als Instrumentarien werden CO2-Steuern, höhere Preise für ökologische Güter und direkte Zahlungen an lokale Gemeinschaften in Schutzgebieten vorgeschlagen. Mit Hilfe dieser könnte der Zerstörung von natürlichen Lebensräumen entgegengewirkt werden.