René Waßmer, VCD-Bundesgeschäftsführer: "Unsere Vision ist die Zahl der Verkehrstoten auf null zu bringen. Vordringlich gilt das für unsere Kinder. Dafür brauchen wir in den Städten noch viel mehr Tempo 30-Zonen, breite, gut einsehbare Radwege, eine bessere Fahrausbildung und die Beseitigung von gefährlichen Stellen in Wohngebieten. Denn in der Freizeit verunglücken mehr Kinder als auf dem Schulweg. Der Verkehrsclub Deutschland wird solche Maßnahmen vor Ort und in der Politik weiterhin massiv vorantreiben."
Nach Ansicht des VCD steckt auch in der Konstruktion von Fahrzeugen noch erhebliches Verbesserungspotenzial für die Fußgänger- und Radfahrersicherheit. So hätten einzelne Hersteller in ihren Forschungsabteilungen bereits Modelle entwickelt, die durch Veränderungen an Karosserie, Scheinwerfern und Stoßstangen die Verletzungsgefahr beim Zusammenstoß mit ungeschützten Verkehrsteilnehmern erheblich reduzierten. Bei Serienfahrzeugen fänden sich diese Fortschritte allerdings noch nicht. "Hier muss der Gesetzgeber strengere Vorgaben machen, damit die Autoindustrie ihr Wissen zügig in die Praxis umsetzt", fordert Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD.
Auch im europäischen Vergleich zeige sich, dass Deutschland keineswegs vorbildlich sei, was die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr betrifft. "Nach den aktuell verfügbaren Zahlen ist Deutschland bei der Zahl der verunglückten Kinder immer noch Schlusslicht in Europa. Wir würden gut daran tun, uns etwas von dem rücksichtsvolleren Verkehrsverhalten unserer europäischen Nachbarn abzugucken,* folgert Lottsiepen.