Groer war Mitte der 90er nach Missbrauchsvorwürfen zurückgetreten und in ein Kloster verwiesen worden.
Die Verantwortlichen, die Kindesmissbrauch gedeckt hätten, müssten endlich die Konsequenzen ziehen, verlangte Eicher. Die Geheimniskrämerei müsse aufhören. Das Problem sei nicht die Ehelosigkeit der Priester, sondern dass diese Lebensweise junge Menschen anziehe, die meist noch eine intensive Mutterbindung hätten und die instinktiv einen Ort suchten, wo sie nicht in ihrer Sexualität und an einer Beziehung reifen müssten. Dies verhindere die Befreiung des Menschen zu einer "gediegenen, religiös verantwortlichen Erotik".
Eicher beklagte eine "gewisse Zynik" in den Priesterseminaren, wo man sich dieses Problems bewusst sei. Um die Kirche von der autoritären Form zu einem "humanen, modernen" Katholizismus zu führen, sollten die "merkwürdigen geschlossenen Gesellschaften" der Priesterseminare abgeschafft werden.
Eicher forderte eine Rückkehr zu den Strukturen der alten Kirche. Dazu gehöre unter anderem die freie Bischofswahl. "Wir brauchen eine freie, demokratische Kirche", sagte Eicher.