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Aktion vor dem Verbraucherministerium

Vier Pfoten fordert überfällige Pelztierverordnung ein

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Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat am Freitag vor dem Bundesministerium für Verbraucherschutz gegen die Verschleppung einer neuen Verordnung zur Pelztierzucht demonstriert. Ein Kranwagen mit Hebebühne hievte einen als Nerz verkleideten Aktivisten vor die Fenster des Ministeriums. "Ich warte, Renate!", kündete ein von dem Aktivisten gehaltenes Schild. Mit dieser Protestaktion forderten die Tierschützer die "seit Monaten überfällige" Vorlage verschärfter Haltungsbestimmungen für die Pelztierzucht.


Nach einer Initiative des Landes Schleswig-Holsteins hat der Bundesrat bereits im November 2001 mit einem Entschließungsantrag die Bundesregierung zu einer verbindlichen Regelung zum Schutz der Pelztiere aufgefordert. Bis heute liegt kein Entwurf der Verordnung vor.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Pelztierzucht sind nach Ansicht von Vier Pfoten vollkommen unzureichend. Deshalb könnten in Deutschland jedes Jahr noch rund 300.000 Tiere, überwiegend Nerze, unter tierquälerischen Bedingungen für die Produktion von Pelzmode gezüchtet und getötet werden. Der Gesetzgeber duldet nach wie vor die Haltung der Tiere in winzigen Drahtgitterkäfigen von weniger als einem Drittel Quadratmeter Grundfläche.

"Nerze sind Wildtiere. In freier Wildbahn durchstreifen die bewegungsfreudigen und verspielten Tiere mehrere Quadratkilometer große Reviere. Ausgesprochen wasserliebend, bewohnen sie vorzugsweise Uferregionen", erläutert Anette Nomann, Wildtier-Expertin von Vier Pfoten. "Wenn die erwartete Verordnung zum Schutz der Pelztiere nur einige der angeborenen Verhaltensweisen und Lebensgewohnheiten der Tiere berücksichtigt, wird die Pelztierzucht in Deutschland ökonomisch uninteressant. Das wäre ein erster Schritt hin zu einem gesetzlichem Verbot der Pelztierzucht."

Langfristig fordert Vier Pfoten ein gesetzliches Verbot der Pelztierzucht in ganz Europa. In Großbritannien ist die Pelztierzucht bereits gesetzlich verboten. Österreich und die Schweiz verfügen über strenge Vorschriften zur Pelztierzucht, die zu einer Schließung aller bestehenden Zuchtfarmen geführt haben. In mehreren anderen europäischen Staaten wie z.B. den Niederlanden sind ähnliche Bestrebungen zu beobachten.

"Tiere für die Produktion von Luxusartikeln zu töten, ist nicht mit dem Tierschutzgesetz zu vereinbaren. Wir hoffen, dass Frau Künast mit einer entsprechenden Verordnung bald auch in Deutschland das Ende der Pelztierzucht einleitet", so Anette Nomann.

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