Die Errichtung der Holsworthy Biogas, so der Name des Kraftwerkes, hat rund zehn Millionen Euro gekostet. Der erzeugte Strom wird in das britische Hochleistungsnetz eingespeist. Die umliegenden Gemeinden werden mit billigem Warmwasser versorgt und die Farmer bekommen die organischen Abfallprodukte des Kraftwerks, die sie zum Düngen verwenden können.
Das Kraftwerk ging am Donnerstag in Betrieb, wird seine volle Kapazität aber erst in den kommenden zwei Monaten erreichen. Jorgen Fink, Managing Director erklärte dazu, dass bereits heute die volle Leistung des Kraftwerkes getestet wird. Das Projekt sein absolut sicher, so Fink im BBC Interview. Viele Gemeinden in Großbritannien hätten bereits Interesse an der Technologie gezeigt, doch würden die meisten warten und sehen wie die erste Anlage in Holsworthy tatsächlich arbeite. Farmatic hofft, dass Holsworthy Biogas nur der Anfang von umweltfreundlichen Kraftwerken in Großbritannien ist. Man wolle mindestens 100 derartige Kraftwerke in Großbritannien bauen, so Fink.
Kritiker befürchteten Geruchsbelästigungen durch die Anlage. Doch in der Zwischenzeit hätten die meisten Bewohner gar nicht realisiert, dass die Produktion von Strom begonnen habe, da es überhaupt keine Emissionen gegeben habe, so Charles Clarke, Inhaber des Kraftwerks. Der verarbeitete Dung sei absolut sicher in der Verwendung auf dem Feld, da er pasteurisiert wird und damit das Risiko von einer Kontamination des Bodens ausgeschaltet werde.
Ähnliche Kraftwerke wie das in Holsworthy gebe es bereits in Deutschland und Dänemark. Dort erzeugen je 20 Kraftwerke Strom für das öffentliche Netz. Die Farmatic Biotech Energy AG mit Sitz in Nortorf/Deutschland zähle zu den führenden Unternehmen auf dem Gebiet der industriellen Umwandlung von Biomasse in Biogas zur Erzeugung regenerativer Energie. Über 170 Mitarbeiter sind bei dem Unternehmen beschäftigt. 2001 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von ca. Euro 35,1 Mio. Seit dem 9. April 2001 ist das Unternehmen an der Börse im Segment "Neuer Markt" notiert.